Toshiba Tablet AT300-101 im Test

Android 4.0, flach, leicht und mit Quad-Core-Prozessor: So bieten Top-Android-Tablets dem iPad 3 Paroli. Nach Asus mit dem Transformer Prime und Acer mit dem Iconia A510 will jetzt Toshiba beim AT300-101 mit dieser Erfolgsformel punkten. [...]

Das aktuelle Betriebssystem Ice Cream Sandwich ist in Version 4.0.3 an Bord. Wie bei den meisten Tablets bringt auch das AT300-101 nicht alle Funktionen von Android 4.0 mit – die Anmeldung per Gesichtserkennung fehlt beispielsweise. Mit anderen ICS-Spezialitäten wartet das Toshiba-Tabletdagegen auf: Aus dem Sperrbildschirm heraus können Sie direkt die Kamera starten, die den neuen Panorama-Modus beherrscht. Die direkte Verbindung zwischen zwei WLAN-Geräten per Wi-Fi Direct ist auch dabei.
Das größte Plus von Android 4 merkt man auch am Toshiba AT300: Das Tablet lässt sich sehr flüssig bedienen. Beim Blättern in den Startbildschirmen oder in den Programm-Menüs stören keine Ruckler, einfache Webseiten durchblättern Sie schnell, auch das Zoomen per Fingergeste (Pinch Zoom) funktioniert ohne Verzögerung. Höchstens auf Webseiten mit vielen Bildern und Kastenelementen fällt ein leichtes Stottern auf, und auch das Aufzoomen klappt dort nicht verzögerungsfrei. Bei den Android-Geräten bekommt das aber nur Samsung auf dem Galaxy Tab 2 10.1 einen Hauch flüssiger hin, Apple auf dem iPad 3 sowieso.
Toshiba verpasst Android 4.0 keine eigene Bedieneroberfläche wie beispielsweise Acer mit dem Ring-Konzept. Dafür peppt es die Standard-Angebot mit eigenen Apps auf, zum Beispiel dem Datei-Manager File Manager, der DLNA-App Media Player, Printer Share fürs kabellose Drucken sowie Splashtop HD, mit dem sich ein PC oder Notebook übers Tablet fernsteuern lässt, sofern darauf die passende Windows-Software, der Splasthop Streamer. Im Test funktionierten alle Apps problemlos – Abstürze oder Hänger stellten wir nicht fest.
Der Herstellerpreis des AT300-101 liegt mit 449 Euro 50 Euro höher als beim vergleichbar ausgestatteten Acer Iconia A510: Im Internet bekommen Sie dasToshiba-Tablet dagegen für rund 380 Euro – damit tritt es direkt gegen das günstigste Modell des iPad 2 an, das ebenfalls mit WLAN und 16 GB internem Speicher ausgerüstet ist. An einen Fernseher beziehungsweise einen PC schließen Sie das Toshiba-Tablet per Micro-HDMI und Micro-USB-Port an: Passende Kabel legt Toshiba aber nicht bei. Am Micro-USB-Port können Sie über ein passendes Adapterkabel auch eine Tastatur oder einen Speicherstick anschließen – Massenspeicher erkennt das AT300 aber nur, wenn sie FAT32-formatiert sind. Das von Toshiba mitgelieferte USB-Kabel passt dagegen nur ins Netzteil, am anderen Ende nur in den Docking-Anschluss des Tablets: Dateien lassen sich darüber nicht übertragen. Pluspunkt: Das Tablet nimmt SD-Karten in Standardgröße auf – das ist bequemer für den schnellen Bildtransfer von der Digitalkamera als eine fummelige Micro-SD-Karte. Fotos und Videos können Sie auch direkt mit dem Tablet machen: Die rückwärtige Kamera bietet 2592 x 1944 Bildpunkte sowie Videoaufnahmen in 720p. Die Internet-Kamera vorne löst 1600 x 1200 Pixel auf.
Der Bildschirm ist mit widerstandsfähigem Gorilla Glas geschützt – und seine Bildqualität top. Er leuchtet knapp 400 cd/qm hell, zeigt einen hohen Kontrast und sein stabiler Blickwinkel ist sehr groß. Farben stellt das Display natürlich dar, aber nicht übertrieben kräftig. Allerdings zeigt er die Standardauflösung von 1280 x 800 Bildpunkten – auf Full-HD-Tablets mit Android müssen wir noch warten. Das AT300 ist schlank wie das iPad 2. Das iPad 3, das Acer Iconia A510 oder das Samsung Galaxy Tab 2 10.1 sind dicker. Mit 583 Gramm reiht es sich außerdem unter die leichtesten 10-Zoll-Tablets ein. Sein Design überzeugt aber nicht sofort: Zwar liegt das AT300-101 mit der leicht aufgerauten, strukturierten Rückseite gut in der Hand. Doch mit seinem silbernen Gehäuserahmen wirkt das Design irgendwie altbacken. Dazu kommt noch, dass bei unserem Testgerät rechts und oben zwischen Panel und Rahmen deutliche Spaltmaße zu sehen waren und das Gehäuse unten rechts ein deutliches Knarzen hören ließ, wenn man es fester drückte.
Aufgrund des flachen Gehäuses fällt der Akku im Toshiba-Tablet kleiner aus als beispielsweise im Acer Iconia A510. Deswegen ist seine Akkulaufzeit nur mäßig: Knapp über sechs Stunden bei der Video-Wiedergabe und rund 5,5 Stunden beim WLAN-Surfen. Da schneiden die anderen Tegra3-Tablets deutlich besser ab. Apropos Tegra 3: In Browser- und System-Benchmarks wie Sunspider oder Smartbench arbeitet das Toshiba-Tablet dadurch schneller als Dual-Core-Tablets. Das größte Leistungsplus bringt der Quad-Core-Prozessor für Spiele wie der GLBench zeigt. Auch Full-HD-Videos im MP4-Fornat stellen das Tablet anders als Tegra2-Geräte nicht vor Probleme.
Die Erfolgsformel für aktuelle Android-Tablets geht auch beim Toshiba AT300-101 auf: Der Quad-Core-Prozessor sorgt für Spieletempo, Android 4 für eine flüssige Bedienung, das flache und leichte Gehäuse dafür, dass Ihnen auch bei längerem Halten des Tablets nicht der Arm abfällt. Dazu kommen noch ein hervorragender Bildschirm und die Android-typischen zahlreichen Anschlüsse. Alles zusammen macht das AT300-101 zu einem echten Android-Top-Tablet. Doch es tritt gegen (zu) starke Konkurrenz an: Das Acer Iconia A510 bietet eine deutlich längere Akkulaufzeit, das Samsung Galaxy Tab 2 10.1 gibt es auch als 3G-Modell, das Asus Transformer Prime hat seine geniale Docking-Tastatur. An diesen Tablets kommt das AT300-101 nicht vorbei.
*Thomas Rau ist Redakteur der Computerwoche.

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