Der japanische Autohersteller Toyota hat auf der Auto Show in Detroit den Prototypen eines Satelliten-Antennensystems vorgestellt. Die "mTenna", die in Kooperation mit dem Redmonder Startup Kymeta entwickelt worden ist, soll Datenverbindungen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde ermöglichen. In einigen Jahren könnte sogar die Marke von einem Gigabit pro Sekunde geknackt werden. [...]
„Eine Satellitenverbindung ist die bestmögliche Art der Verbindung ins Intranet, die sie bekommen können“, zitiert die US-Auto-Website „Leftlanenews“ Nathan Kundtz, Präsident und CEO der Kymeta Corporation. Der Experte ist davon überzeugt, dass sich diese Verbindungsart deshalb auch besonders gut für Internetanwendungen im Auto eignet. „Ich prognostiziere, dass das künftig die wichtigste Methode sein wird, wie wir unsere Kinder auf dem Rücksitz mit Spielen und HD-Filmen versorgen werden“, meint Kundtz.
Bis das wirklich soweit ist, wird aber wohl noch dauern. Denn bislang wurde die mTenna lediglich zu Demonstrationszwecken in ein Wasserstoff-betriebenes Test-Fahrzeug der Modellreihe „Mirai“ verbaut. Kundtz zufolge sollen aber schon bald auch herkömmliche private Autokäufer in den Genuss der neuen Technologie kommen. „Toyota möchte das so schnell wie möglich umsetzen“, betont der Kymeta-CEO. Eine breite Markteinführung hält er „innerhalb der nächsten paar Jahre“ für möglich.
Technisch gesehen besteht das mTenna-System aus mehreren sechsseitigen Panels mit einem Durchmesser von knapp 15 Zentimetern. Diese lassen sich in Modul-Bauweise in die Dachverkleidung eines Autos montieren: Je größer die gewünschte Internet-Bandbreite, umso mehr Panels können zusammen angebracht werden.
„Das System benötigt weniger als zehn Watt Strom“, erläutert Kundtz. Mithilfe von speziellen Metamaterialien und LCD-Technologie sind diese Antennen in der Lage, Satellitensignale aus jeder beliebigen Richtung zu verfolgen, ohne ständig direkt auf die Signalquelle ausgerichtet zu sein. Wie viel das präsentierte Satelliten-Antennensystems kosten soll, steht bislang noch nicht fest. Als erste Anwendungen sieht Kundtz vor allem Software-Updates und bestimmte VIP-Kunden, die über eine sehr sichere und schnelle Internetverbindung verfügen müssen. (pte)
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