Forscher des japanischen Elektronikriesen Omron Corporation haben eine innovative technologische Lösung entwickelt, die im Prinzip jede beliebige Glasoberfläche in ein 3D-Display verwandeln kann. [...]
Der vielversprechende Ansatz, der auf den etwas sperrigen Namen „Transparent Plate-type Space Projection Technology“ (TPSTP) hört, wird dabei als Weiterentwicklung der hauseigenen LED-Techologie beschrieben, die auch bei herkömmlichen TV-Geräten zum Einsatz kommt. Ein dreidimensionales Bild wird durch ausgesendetes Licht auf eine spezielle durchsichtige Folie projiziert, die sich biegen lässt und auf jeder Glasfläche haftet.
„Bislang ist es so, dass ganz besondere Linsen und Projektionsverfahren notwendig sind, um 3D-Bilder erschaffen zu können“, heißt es in einem Bericht, den die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“ anlässlich der geplanten ersten Demonstration der TPSTP-Technologie auf der Ceatec Japan 2014, der größten Elektronikmesse des Landes, veröffentlicht hat. Die Anschaffung derartigen Equipments sei in der Regel mit sehr hohen Kosten verbunden. „Jedes dieser Systeme kostet zwischen mehreren Tausend und Hunderttausend Yen. Mit dem neuen Konzept können wir diese Kosten substanziell reduzieren“, zitiert die Zeitung den Omron-Ingenieur Masayuki Shinohara.
Auch wenn im Moment noch keine konkreten Angaben zur genauen Funktionsweise des TPSTP-Ansatzes vorliegen, das generelle Prozedere soll wohl wie folgt aussehen: Eine transparente, beinahe unsichtbare Folie ist an ihrem unteren Ende mit einem winzigen Mini-Projektor ausgestattet. Dieser nutzt eine Lampe aus LEDs als Lichtquelle, um ein Bild auf die Folie zu senden. Die Folie selbst lässt sich nach Belieben verbiegen und so passgenau an jeder Glasoberfläche anbringen, wo sie ohne zusätzliche Hilfsmittel haften bleibt.
Das Omron-Konzept sieht es vor, dass jede dieser durchsichtigen Folien nur ein 3D-Bild in jeweils einer Farbe darstellen kann. Sobald diese in mehreren Schichten übereinander angebracht wird, sollen aber auch mehrfarbige und animierte Darstellungen umsetzbar sein. „Da diese Folien hauchdünn sind, kann man mit freiem Auge gar nicht erkennen, das da etwas auf der Glasscheibe klebt. Der Effekt ist der, dass es für den Betrachter aussieht, als entstehe das Bild direkt im Inneren der Scheibe“, beschreibt Shinohara.
Leider fehlt es gegenwärtig noch an aussagekräftigem Bild- und Videomaterial, das ein wenig mehr Einblick in die neueste Omron-Entwicklung gewähren könnte. Im Moment befindet sich die TPSTP-Technologie wohl erst in einem frühen Prototyp-Stadium. Der japanische Elektronikriese scheint aber vom Potenzial seiner Erfindung sehr überzeugt zu sein. Als Anwendungsgebiete werden nämlich zahlreiche Möglichkeiten in Betracht gezogen. So könnte die 3D-Folie etwa für innovative Augmented-Reality-Projekte genutzt werden oder auch Reklametafeln, Hinweisschilder in öffentlichen Gebäuden und Geschäftsauslagen verschönern, so die Zukunftsvision der Omron-Ingenieure. (pte)
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