Treasurer in Unternehmen der EMEA-Region setzen auf Innovationen von Nichtbanken

Neue Studie von Finastra zeigt, dass Banken sich für Open-Banking-Geschäftsmodelle öffnen müssen. [...]

Banken verlieren bei Treasury-Services für Unternehmen immer stärker an Bedeutung. (c) blende11.photo - Fotolia
Banken verlieren bei Treasury-Services für Unternehmen immer stärker an Bedeutung. (c) blende11.photo - Fotolia

Einer neuen Studie von Finastra zufolge verlieren Banken bei Treasury-Services für Unternehmen immer stärker an Bedeutung. Nichtbanken machen den Finanzinstituten ihre dominierende Marktposition streitig. Finastra hat im Rahmen der Studie 380 Treasurer von Unternehmen in EMEA befragt – 70 Prozent gehen davon aus, dass ihre Organisation in den nächsten zwei bis fünf Jahren von Banken- zu Nichtbanken-Services wechseln wird. 16 Prozent sind der Meinung, dass diese Verlagerung bereits stattgefunden hat.

Die neue Studie „Digital Disruption Comes to the Corporate Treasury“ zeigt, dass Treasurer aus Unternehmen die Service-Anbieter von Nichtbanken für viele verschiedene zentrale Dienstleistungen nutzen wollen – einschließlich Payments (71 Prozent), FX-Handelsplattformen (67 Prozent), Liquiditätspools (67 Prozent) sowie Handels- und Liefernetzwerke (56 Prozent).

Die Veränderung hat bereits Fahrt aufgenommen: 76 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen bereits mit Handelsnetzwerken zusammenarbeitet, um die Finanzierung von Lieferketten mit dem Zahlungsverkehr zu vernetzen. Nur 24 Prozent wickeln ihre Zahlungen exklusiv über ihre Bank ab, während weitere Alternativen wie SWIFT gpi (46 Prozent) oder andere grenzübergreifende Paymentdienste einsetzen (43 Prozent).

Die Nachfrage nach Nichtbanken-Treasury-Services für Unternehmen steigt, da Treasurer verstärkt Technologie-Lösungen einsetzen, um ihre Effektivität zu erhöhen und Echtzeitzahlungen zu ermöglichen. Ihre wichtigsten Prioritäten sind der Studie zufolge Technologien wie das Reporting von Echtzeitzahlungen (74 Prozent), Technologien für die Kassenführung (66 Prozent) und Lösungen für das Risikomanagement (58 Prozent). Ebenso sind für sie zukunftweisende Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (40 Prozent) sowie mobile Kanäle (31 Prozent) von großer Bedeutung, um ihre Services zur Verfügung zu stellen.

Gleichzeitig fragen Treasurer von Unternehmen verstärkt Open-Banking-Services nach. In der Finastra-Studie nannten 29 Prozent diese Dienste als eine wichtige Chance für ihr Geschäft 2019. Auf die Frage nach Vorteilen wie standardisierte APIs im Zusammenhang mit Open Banking und PSD2 gaben die Teilnehmer aus Europa an, dass sie vor allem von geringeren Kosten (58 Prozent), Transparenz in ihrer Liquidität (55 Prozent) und neuen Services profitieren würden, die durch Nichtbanken ermöglicht werden (53 Prozent). 83 Prozent der Befragten teilten mit, dass sie gerne spezielle Corporate-APIs von ihren Banken nutzen würden.

Anders Olofsson, Head of Payments bei Finastra, sagt: „Die Nachfrage nach praktischen und digitalen Echtzeitservices hat jetzt auch den Corporate-Treasury-Bereich erreicht. Treasurer erkennen die Vorteile von leistungsstarken Technologieplattformen, die sich über offene APIs mit bahnbrechenden Services vernetzen. Ebenso ermöglichen sie eine offene Zusammenarbeit mit externen Dritten, um von diesen Technologien zu profitieren. Banken müssen schnell agieren, um ihre Kundenbeziehungen zu stärken und Klienten die innovativen Services anzubieten, die sie benötigen.“


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