Trend Micro warnt vor Android-Schädling „Botpanda“

Seit Wochen kursieren infizierte Apps in Online-Marktplätzen für Android, die einen Schädling im Gepäck haben und auf den Geräten mit installieren. Wer sich den Schädling einfängt läuft Gefahr, dass sein Android-Gerät Teil eines Botnetzes wird. [...]

Da 28 der ursprünglich 48 infizierten Apps immer noch im Umlauf sind, bietet Trend Micro ein kostenloses Tool an, das den Schädling beseitigt und das befallene Android-Gerät in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt: Der BotPanda Cleaner steht in Google Play zum Herunterladen bereit. „Das Fiese an Botpanda ist, dass er Änderungen an den Geräten vornimmt. Das macht nicht nur seine Entdeckung zu einer sehr schwierigen Aufgabe. Auch die Beseitigung reicht nicht aus, um die Gefahr vollständig zu bannen. Wir gehen davon aus, dass es bald mehr solcher hervorragend getarnter Schadsoftware für Android geben wird. Anwender und Sicherheitshersteller stehen hier vor einem echten Problem“, so Udo Schneider, Solution Architect EMEA bei Trend Micro. „Es wird in Zukunft daher noch stärker darauf ankommen, die Infektionszahlen so niedrig wie möglich zu halten, also zu verhindern, dass solche Schädlinge überhaupt erst auf die Geräte gelangen.“

Um sich zu tarnen, missbraucht „Botpanda“ die dynamische Library libvadgo.so. Die Schadsoftware versteckt darin ihre bösartigen Routinen, so dass die Analyse erschwert wird. Außerdem beendet sie bestimmte Prozesse, hängt wichtige Systembefehle ein und tauscht Dateien aus. „Botpanda“ wurde mittels NDK entwickelt; dabei handelt es sich um ein Toolset für Android-Amateurentwickler, die damit Apps erstellen.

Insgesamt 48 Apps hat Trend Micro in den letzten Wochen entdeckt, die mit dieser bösartigen dynamischen Library infiziert waren. Die Apps selbst funktionierten einwandfrei und zeigten keinerlei auffälliges Verhalten. Die Anwender haben von der Infektion daher erst einmal nichts gemerkt. Aktuell sind noch 28 infizierte Apps in diversen Online-Märkten für Android-Apps erhältlich.

„Das Ganze könnte ein Testlauf von Cyberkriminellen sein. Denn die Befehls- und Kontrollserver, mit denen Botpanda Verbindung aufgenommen hat, sind im Augenblick inaktiv. Falls das ein Versuchsballon war, ist er erfolgreich aufgestiegen. Denn mehrere Zehntausend Anwender habe eine der infizierten Apps heruntergeladen und wohl auch installiert“, erklärt Udo Schneider. „Vielleicht sind wir hier auf die Entstehung einer neuen Malware-Spezies gestoßen.“

Anwender sollten nur dann Apps aus Online-Märkten von Drittanbietern beziehen, wenn sie sich völlig sicher sind, dass die dort angebotenen Apps erst auf ihre Sicherheit geprüft wurden, bevor der Marktplatzbetreiber sie publiziert hat. Darüber hinaus sollten Besitzer von Android-Geräten Sicherheitssoftware installieren, die mit Reputationsdiensten für mobile Apps arbeitet. Außerdem sollten sie beim Herunterladen ein Profil wählen, das nicht über Root-Rechte verfügt, so dass das Schadenspotenzial eines möglicherweise mit dem Download eingeschleppten Schädlings begrenzt wird. Alle drei Vorsichtsmaßnahmen können zusammen die Ausbreitung von Schadsoftware effektiv eindämmen.


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