Bitcoin ist auch nach der Pleite von MtGox, einer der größten Börsen für die virtuelle Währung, nicht tot: Der Kurs hat wieder zugelegt. [...]
Nach dem Absacken auf 400 Dollar hat der Wert eines Bitcoins kürzlich schon wieder 700 Dollar erreicht und neue Großinvestoren gibt es offenbar auch. Der US-Investmentfonds Falcon Global Capital will sogar die Bitcoins aufkaufen, die das FBI beim illegalen Bitcoin-Marktplatz Silk Road beschlagnahmt hatte. Das sind geschätzt 27.000 Bitcoins im Wert von momentan über 18 Mio. Dollar.
Für Brett Stapper, Mitbegründer von Falcon Global Capital, ist der Fall von MtGox und anderen Bitcoin-Unternehmen kein Grund, nicht mehr auf die virtuelle Währung zu setzen. Er macht „schlechte Geschäftspraktiken“ für ihre Misere verantwortlich, nicht Bitcoin selbst. Anders sieht das allerdings Gerd Häcker von der Vermögensverwaltung Huber, Reuss & Kollegen. „Keiner kann die mathematischen Kalkulationen für die Berechnung der Bitcoins erklären. Sichere Börsen gibt es auch nicht“, so der Experte gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext.
Auf dieser Basis könne er keine Anlageentscheidung treffen und so eben auch nicht das Vertrauen der Anleger gewinnen. Jedoch schränkt er ein: „Die Gelddruckerei der Notenbanken ist auch nicht vertrauenserweckend. Wenn alle an den Bitcoin glauben würden, könnte er einen Wert bekommen.“ Momentan sei es jedoch nur eine unsichere Wette auf das künftige Vertrauen der Menschheit. Stapper dagegen bemüht folgende Analogie zur Pleite der größten Bitcoin-Börse MtGox: „Stellen Sie sich vor, Gmail würde schließen. Würden wir dann sagen: ‚Das Ende der E-Mail ist gekommen?‘ Sicher nicht.“
Laut Stapper darf man jedoch nicht eine private Firma mit einer ganzen Industrie in einen Topf stecken. „MtGox zum Beispiel begann als eine Plattform, um ‚Magic: The Gathering‘-Karten zu handeln, und ein paar Jahre später verwalten sie hunderte Mio. Dollar an Kundengeldern und werden zur Bitcoin-Börse Nummer eins. Wurden Sie zur Nummer eins, weil sie die Besten von allen waren? Nein, es war, weil sie die Ersten waren“, sagt er gegenüber Business Insider.
Das sei ein Trend bei Innovationen: „Die schwachen, schlecht gemanagten Firmen, die es zunächst an die Spitze schaffen, werden untergehen und die gut geführten Firmen kämpfen dann gegeneinander um die Spitzenposition.“ Momentan sind für Falcon Global Capital die Bitcoin-Handelsplätze aber ohnehin nicht das entscheidende Problem. Bis jetzt hat das FBI das Angebot zum Kauf in Höhe von 15 Prozent unter dem Marktwert noch nicht akzeptiert. (pte)
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