TU Wien Space Team entwickelt Weltraumsatelliten

Gemeinsam mit der FH Wiener Neustadt, dem österreichischen Weltraumforum ÖWF und dem Institut für Astrophysik der Universität Wien entwickelt das TU Wien Space Team seit 2013 einen Weltraumsatelliten für das Projekt QB50. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine internationale Kooperation, bei der insgesamt 50 Microsatelliten mit Abmessungen von je 10x10x20cm für mehr als drei Monate in die Thermosphäre gebracht werden. [...]

Das TU Wien Space Team ist ein Verein von derzeit 55 Studenten und Studentinnen aus unterschiedlichen Studienrichtungen. Gemeinsam entwickeln sie neben ihrem Studium experimentelle Flugobjekte, starten damit bei internationalen Wettbewerben und haben die Gelegenheit ihre Arbeiten auf Kongressen, Veranstaltungen und im Fernsehen zu präsentieren.

Für das Projekt QB50 konzipiert und baut das Team die Power Supply Unit, das Energiemanagementsystem des Satelliten und implementiert den Bordcomputer. „Für mich sind das Herz und Hirn von PEGASUS“, erklärt Dominik Kohl, Obmann des TU Space Teams. „Die Power Supply Unit verteilt die Energie aus den Solarzellen optimal auf die Geräte an Bord oder speichert sie in der Batterie. Bei einem Kurzschluss schaltet das Energiemanagementsystem fehlerhafte Systeme selbständig aus, um die Funktionsfähigkeit des Satelliten zu erhalten. Am Bordcomputer laufen die Daten aus den Funkmodulen und den Sensoren zusammen. Außerdem wird hier die Software ausgeführt, die Lageregelung und den Antrieb des Satelliten bedient.“ Das TU Space Team liefert auch die Hardware der Bodenplatte mit dem Serviceinterface. Ist PEGASUS schon für den Start „verpackt“, können über den Servicestecker etwa noch die Batterien geladen und Software eingespielt werden.

Das europäische Projekt QB50 wird von dem belgischen Von Karman Institut geleitet und soll Ausbildungsorganisationen den Zugang zum Weltraum erleichtern sowie Menschen bereits im Rahmen ihres Studiums einen praktischen Zugang zur Raumfahrt ermöglichen. Wissenschaftliches Ziel ist die Erforschung der Thermosphäre der Erde. QB50 soll außerdem zeigen, dass es möglich ist, ein Netzwerk von 50 Kleinsatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen, an deren Bau weltweit rund 55 universitäre Organisationen beteiligt sind.

Bei seinem voraussichtlichen Start 2016 wird der QubeSat Pegasus der erste rein in Österreich entwickelte Satellit sei. Doch er ist nicht das erste Erfolgsprojekt der TU-Mannschaft. Seit den Anfängen vor fünf Jahren, verzeichnet das Team kontinuierlich Zuwachs und es konnten mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben gewonnen werden. Derzeit werden neben PEGASUS zwei Experimentalraketen gebaut, mit dem Ziel den europäischen Höhenrekord zu überbieten. Weiters entwickelt das Team ein Triebwerk, eine Startrampe und ein 1:1 Modell einer Mondlandefähre für den Google Lunar XPRIZE. (pi/rnf)


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*