TÜV AUSTRIA analysiert: Multi-Faktor-Authentifizierung ist – unter sehr hohem Aufwand – angreifbar

Im Juni gelang es Hackern, in Mitarbeiterkonten der Social News-Plattform Reddit einzudringen. Die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) zeigte hierbei Schwachstellen, sodass die Hacker den per SMS übermittelten Authentifizierungscode abfangen konnten. [...]

Beim Hack der Mitarbeiterkonten der Social-News-Plattform Reddit stahlen die Hacker E-Mail-Adressen von Benutzern sowie ein Backup aus dem Jahre 2007, das mitunter verschleierte Passwörter umfasste.
Beim Hack der Mitarbeiterkonten der Social-News-Plattform Reddit stahlen die Hacker E-Mail-Adressen von Benutzern sowie ein Backup aus dem Jahre 2007, das mitunter verschleierte Passwörter umfasste. (c) Shutterstock, Big Tuna Online

Durch den zugesandten Code bei der Multi Faktor Authentifizierung (MFA) soll sichergestellt werden, dass sich tatsächlich ebendiese Person einloggt, die dies auch vorgibt. Grundsätzlich empfiehlt TÜV AUSTRIA immer die Nutzung einer Multi Faktor Authentifizierung (MFA). Diese verhindert die Übernahme eines Accounts, durch die Kenntnis lediglich eines Faktors, wie z.B. des Passwortes.
„Dennoch zeigt dieses jüngste Beispiel (des erfolgreichen Hackerangriffs auf die Social News-Plattform Reddit, Anm.) etwaige Schwachstellen in manchen Formen der Multi-Faktor-Authentifizierung auf“, räumt TÜV-AUSTRIA-Experte Hendrik Dettmer ein.

Komplexität der Angriffe steigt deutlich

Angreifer könnten gezielt Handynummern ausfindig machen, um diese durch bestimmte Angriffsmethoden zu nutzen. „Hacker würden zum Beispiel versuchen, eine Zweit-SIM-Karte zu bestellen“, beschreibt Dettmer den theoretischen Vorgang, der jedoch deutlich die Komplexität eines Angriffs erhöhe.

„Der Fall Reddit zeigt, dass die Benutzung von mehr als einem Faktor zumindest mit größerem Aufwand für den Angreifer verbunden ist“, resümiert Hendrik Dettmer und betont, dass MFA daher für die meisten Anwendungen zu empfehlen ist. TÜV AUSTRIA rät, bei kritischen Anwendungen, jedenfalls die Absicherung der eingesetzten Faktoren mit IT Sicherheitsexperten abzuwiegen.


Mehr Artikel

News

6 Grundsätze für eine KI-taugliche Datenbasis

Wer Künstliche Intelligenz nutzen will, muss über eine vertrauenswürdige Datengrundlage verfügen. Daten sind das Lebenselixier von KI-Systemen und bestimmen maßgeblich die Qualität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Nur so können KI-Modelle robust, anpassungsfähig und vertrauenswürdig arbeiten. […]

News

Cybersicherheitsbudgets werden falsch priorisiert

Der ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025 von OPSWAT deckt erhebliche Lücken in den Cybersicherheitsbudgets sowie einen Anstieg von ICS/OT-fokussierten Angriffen auf. Ferner wird deutlich, wie durch eine unzureichende Finanzierung, falsch gesetzte Prioritäten und uneinheitliche Abwehrmaßnahmen kritische Infrastrukturen immer raffinierteren Bedrohungen ausgesetzt sind. […]

News

Nach dem Hype: Diese vier KI-Trends werden 2025 weiterhin prägen

Die vergangenen zwei Jahre haben einen regelrechten KI-Boom erlebt. Insbesondere generative Modelle (GenAI) haben sich rasant weiterentwickelt und etablieren sich zunehmend als feste Größe in den Arbeitsprozessen von Organisationen weltweit. Angesichts dieser Dynamik fragen sich nun viele Unternehmen, welche Entwicklungen das Jahr 2025 bestimmen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben. […]

News

Generative KI als Sicherheitsrisiko

Eine neue Studie von Netskope zeigt einen 30-fachen Anstieg der Daten, die von Unternehmensanwendern im letzten Jahr an GenAI-Apps (generative KI) gesendet wurden. Dazu gehören sensible Daten wie Quellcode, regulierte Daten, Passwörter und Schlüssel sowie geistiges Eigentum. Dies erhöht das Risiko von kostspieligen Sicherheitsverletzungen, Compliance-Verstößen und Diebstahl geistigen Eigentums erheblich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*