Speziell in den USA versuchen viele Fersehsendungen, ihre Seher zur Teilnahme an Twitter-Diskussionen direkt während der Ausstrahlung zu motivieren. [...]
Doch eigentlich will die Mehrheit der TV-Zuschauer ohne Ablenkung durch Zweitbildschirm-Aktivitäten fernsehen, so das Ergebnis der von Set-top-Box-Anbieter TiVo durchgeführten „2013 Social Media and Multitasking Survey“. Doch nicht nur Multitasking vor dem Fernseher ist demnach unbeliebt. Die meisten Seher haben gar keine Lust, ihre Lieblingssendungen mit Wildfremden zu diskutieren und tauschen sich online daher nur im Rahmen ihrer sozialen Netzwerke zu TV-Inhalten aus.
Twitter-Hashtags zu TV-Sendungen wie #DSDS („Deutschland sucht den Superstar“) kennt man auch bei uns, doch dass das ZDF vor knapp zwei Jahren erstmals während „Berlin direkt“ im TV #berlindirekt eingeblendet hat, war eine kleine Sensation. In den USA ist das Werben um Online-Aufmerksamkeit mit solchen Hashtag-Einblendungen deutlich verbreiteter – kommt aber gar nicht so gut an. Zwar fallen gut zwei Dritteln der befragten TiVo-Nutzer die Twitter-Kürzel auf, doch nur drei Prozent dieser Seher finden die Einblendungen wirklich gut. 63 Prozent dagegen halten nichts von Hashtags während TV-Sendungen.
Generell vermeiden TV-Seher Online-Ablenkungen. Zwar geben 69 Prozent der Befragten an, dass sie schon einmal während des Fernsehens im Internet gesurft haben, doch knapp die Hälfte der TiVo-Nutzer und gut ein Drittel der übrigen Seher bevorzugen es generell, sich auf die TV-Inhalte selbst zu konzentrieren. Dieser Anteil steigt laut Umfrage in bestimmten Fällen noch deutlich. 73 Prozent der US-Seher finden demnach einzelne Sendungen entweder wichtig oder inhaltlich komplex genug, dass sie während des Zusehens nichts anderes machen. Am ehesten kommt noch das Smartphone während des Fernsehens zum Einsatz, immerhin drei von fünf nutzen es zumindest fallweise.
Zwar pfeift die Mehrheit der TV-Seher während ihren Lieblingssendungen auf Zweitbildschirm und Internet, doch ist der Fernseher aus, diskutieren viele Inhalte doch online. Allerdings bleibt mehr als die Hälfte dabei unter virtuellen Freunden und nutzen nur soziale Medien, aber keine offenen Foren, wo sie sich mit wirklich Wildfremden austauschen würden. Wenngleich Seher durchaus das Internet nutzen, um sich zusätzliche Informationen zu Sendungen zu beschaffen, lassen dabei viele große Vorsicht walten. Ein Viertel gibt an, dass es vor Schlüsselfolgen das Internet meidet, um sich etwaige Spoiler zu ersparen. (pte)
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