Offizielle Twitter-Accounts von Regierungsbehörden, Medien und Firmen können die Verbreitung von Gerüchten trotz tausender User-Tweets signifikant stoppen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der University of Washington. [...]
Die Forscher verfolgten für die Analyse zwei globale Gerüchte, die im Internet kursierten. Das erste gab vor, dass Razzien inklusive einer Geiselnahme in einem muslimischen Viertel in Sydney stattgefunden hätten. Das zweite gab Aufschluss über eine mögliche Flugzeug-Entführung auf dem Weg nach Mexico. Beide Gerüchte konnten durch Dementi auf offiziellen Twitter-Accounts trotz des massenhaften Teilens umgehend aus der Welt geschafft werden.
„Viele Krisenmanager befürchteten bislang, dass die Tweets der Menge die offiziellen Quellen auf Twitter in der Versenkung verschwinden lassen und sie deshalb niemand mehr wahrnimmt“, unterstreicht Elodie Fichet vom Depratment of Communication der University of Washington. „Wir haben diesen Irrtum wiederlegen und zeigen können, dass die offiziellen Accounts, die wir beobachtet haben, trotz allem noch einen signifikanten Einfluss haben.“
Laut der Forscherin ist es dennoch wichtig, die Knappheit der Zeit zu beachten, denn es konnte beobachtet werden, wie sich Strukturen nach wenigen Minuten komplett veränderten. „Schon nach 20 Minuten kann ein ganz anderes Ausmaß einer Krise entstanden sein, als wenn man Missinformationen so früh wie möglich widerlegt“, erklärt Fichet und betont abschließend, dass es für Unternehmen heutzutage wichtig sei, genau deshalb in Social-Media-Manager zu investieren. Die Arbeit wurde von der National Sciene Foundation finanziert. (pte)
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