Die kommende US-Präsidentschaftswahl im November 2016 wird auch auf Twitter ausgefochten. Das Micro-Blogging-Portal hat nämlich angekündigt, es politischen Kandidaten ab sofort leichter möglich zu machen, über Tweets an Spendengelder der User heranzukommen. [...]
Hierfür ist man eine Kooperation mit dem Payment-Service Square eingegangen. Dort können sich die Kampagnenleiter der verschiedenen Präsidentschaftskandidaten registrieren, um anschließend auf Twitter mit dem Tag „$Cashtag“ für finanzielle Wahlunterstützung zu werben. Bis auf Jeb Bush und Donald Trump nutzen bereits alle Kandidaten diese neue Möglichkeit.
„Wenn sich die Leute über Politik unterhalten, tun sie das auf Twitter“, schreibt Jenna Golden, Head of Political Adverstising Sales bei Twitter, im Zuge der Ankündigung auf dem Blog des Unternehmens. Diese Interaktionen auf der Seite seien entscheidend, wenn es darum ginge, die Menschen für politische Themen zu begeistern und zu engagieren. „Genau aus diesem Grund wollen wir es unseren Nutzern einfacher machen, ihre Wunschkandidaten und deren Anliegen aktiv unterstützen zu können“, erklärt Golden.
Durch die Kooperation mit Square ist es nun jedem US-Bürger im ganzen Land möglich, direkt über einen Tweet einen Kandidaten für die kommenden Präsidentschaftswahlen zu unterstützen. „Für die User ist das der schnellste und einfachste Weg, um online eine Spende abzugeben. Für die Kampagnenleiter ist es die effektivste Methode, um digitales Fundraising maßgeschneidert auf die eigenen Bedürfnisse hin zu betreiben. Und das auf einer Plattform, auf der sich die US-Amerikaner schon jetzt sehr ausgiebig über die Wahl 2016 unterhalten“, so die Twitter-Mitarbeiterin.
Dass das Internet und vor allem die sozialen Netzwerke mittlerweile zu einem mächtigen politischen Werkzeug geworden sind, das von Politikern gerne und ausgiebig für eigene Zwecke genutzt wird, hat Präsident Barack Obama schon 2008 und 2012 mit seinem „Wahlkampf 2.0“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Von E-Mail-Spendenaufrufen über spezielle Twitter-Aktionen bis hin zu einem Gewinnspiel für ein persönliches Abendessen mit dem US-Präsidenten war dabei so gut wie alles vertreten.
Doch Obama ist hier längst nicht mehr alleine. Um das neue Wahlkampf-Tool und dessen Potenzial vorzustellen, haben die Twitter-Verantwortlichen sich vor dem offiziellen Start des Features mit allen Präsidentschaftskandidaten getroffen. Diese Gespräche dürften offenbar sehr fruchtbar gewesen sein, denn laut dem Blogging-Portal nutzen bereits neun Kandidaten die neue Möglichkeit der Spendeneinwerbung. Nur von den Kampagnenleitern von Jeb Bush und Donald Trump sei bislang noch keine konkrete Rückmeldung eingetroffen, so Twitter. (pte)
Mehr zum Thema, wie US-Präsident Barack Obama mittels IT seinen Wahlkampf unterstützte, lesen Sie in unserem Interview mit dem Chief Scientist der Wiederwahl-Kampagne von Obama im Jahr 2012.
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