Bereits ab 2018 könnten Flugdrohnen helfen, US-Soldaten vor Wasser- und Landminen zu schützen. Auf der Marine-Basis Camp Pendleton gab es kürzlich eine Demonstration der mit Finanzierung durch des Office of Naval Research (ONR) entwickelten Technologie. [...]
Die Drohne ist für diese Aufgabe mit einem hochempfindlichen Magnetometer bestückt. Den Entwicklern zufolge kehrt das System quasi das Funktionsprinzip eines stationären Waffendetektors um.
Bewegungsumkehr
Die Inspiration für die Minensuch-Drohne kam von einem Waffendetektor des Industriepartners Broadband Discovery Systems, so Rosemarie Oelrich, Forscherin am Naval Surface Warfare Center. „Der war empfindlich genug, nicht nur Waffen zu finden, sondern auch zu erkennen, wo an einer Person der Gegenstand versteckt ist und wie er ausgerichtet ist“, sagt sie. Im Prinzip habe man dieses Konzept umgedreht – statt mit einem stationären System Waffen an bewegten Personen zu finden, sucht die fliegende Drohne des Systems „Mine Warfare Rapid Assessment Capability“ (MIW RAC) ortsfeste Minen.
Das System besteht aus einem normalen Android-Tablet und einem handelsüblichen Quadcopter. Letzterer ist allerdings zusätzlich mit einem speziellen Magnetometer ausgerüstet, das dank ausgeklügelter Algorithmen auch verschiedene Objekte unterscheidet. Somit konnte die Drohne bei der Demonstration eine vergrabene Minenattrappe ebenso schnell und präzise lokalisieren wie Bewehrungsstäbe, die das Team in der Nähe der Mine positioniert hatte. Auf dem Tablet ist in Echtzeit zu sehen, welche potenziellen Gefahren die Drohne bei ihrem Überflug über ein Gebiet entdeckt.
Lande-Wegbereiter
Für die U.S. Navy ist wichtig, dass das System Minen an Land und im Wasser findet. „Die Technologie wird Seemännern und Marines helfen, wenn sie an einem Strand landen, um Minen und andere Gefahren schnell zu beseitigen oder zumindest aufzuspüren“, so ONR Command Master Chief Matt Matteson. Das könne viele Leben retten. Diese Vision soll bald Realität werden. Zunächst folgen weitere Tests von MIW-RAC-Prototypen. Doch Oerlich und ihr Team hoffen, dass das System ab nächstem Jahr wirklich zum Einsatz kommen kann.
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