Der US-Fahrtendienstleister Uber will die Sicherheit und Zufriedenheit seiner Fahrgäste verbessern. Diese haben in einer Reihe von Kundenbeschwerden bemängelt, dass einige Uber-Chauffeure mit überhöhter Geschwindigkeit auf den Straßen unterwegs sind. Nun hat das Unternehmen ein Pilotprogramm gestartet, welches das Fahrverhalten der Uber-Fahrer überwacht. Dabei sollen GPS- und Gyrometer-Daten der Smartphones der Fahrer abgefragt und ausgewertet werden. [...]
„Wir fahren alle hin und wieder mal zu schnell“, schreibt Joe Sullivan, Chief Security Officer bei Uber, anlässlich des Starts des Pilotprogramms auf dem Firmenblog. Die Raserei verursache aber viele Unfälle. Alleine in den USA sei dieses Fehlverhalten etwa 2012 für gut ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle verantwortlich gewesen und habe 10.000 Menschenleben gefordert. „Auch zu große Ablenkung während der Fahrt ist ein Problem“, ergänzt Sullivan und verweist auf das Hantieren mit einem Handy. „Das erhöht die Chancen, einen Unfall zu haben, um das Dreifache.“
„Unachtsamkeit am Steuer ist auch in Österreich für rund ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle verantwortlich“, so ÖAMTC-Verkehrspychologin Marion Seidenberger gegenüber dem Nachrichtenportal pressetext. Das Hantieren mit dem Handy spiele dabei eine wesentliche Rolle. „Es ist aber schwierig, das detailliert zu erfassen. Oft sind auch andere Dinge Ursache der Ablenkung“, erläutert die Expertin. Dass Uber mittels Handy-Daten für mehr Sicherheit sorgen will, hält Seidenberger zwar für „prinzipiell sinnvol“. „Man kann auf diese Weise aber nicht alle Sicherheitsgefahren ausschließen, die im Straßenverkehr lauern“, gibt die ÖAMTC-Verkehrspychologin zu bedenken.
„Wenn sich ein Kunde beschwert, dass der Fahrer zu stark beschleunigt und zu abrupt gebremst hat, können wir den Fahrverlauf anhand der Daten nachvollziehen. Ist die Meldung akkurat, können wir Kontakt mit dem Fahrer aufnehmen. Wenn nicht, können wir sicherstellen, dass die Fahrer-Bewertung nicht in Mitleidenschaft gezogen wird“, erläutert Uber die Details. Wie die Fahrer-Community auf die Ankündigung zur routinemäßigen Überwachung reagiert, bleibt abzuwarten. Einige US-Datenschützer üben bereits heftige Kritik an der Datenabfrage. (pte)
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