Das zweite Quartal 2015 wurde dem Malware-Report von Kaspersky Labs zufolge von einer Reihe internationaler Cyberspionagekampagnen gegen Unternehmen und Organisationen geprägt. Zudem hatten es Cyberkriminelle im Heimanwenderbereich verstärkt auf die Finanzdaten und die mobilen Geräte der Nutzer abgesehen. Österreichische Nutzer sind ihnen diesmal besonders oft ins Visier geraten. [...]
Im zweiten Quartal 2015 veröffentlichte Kaspersky Lab Analysen zu insgesamt fünf Cyberspionagekampagnen: CozyDuke, Naikon, Hellsing, Duqu 2.0 und Grabit. Opfer waren Regierungsorganisationen, Unternehmen und andere hochrangige Zielobjekte. Auch waren mittelständische Unternehmen ein beliebtes Spionageziel, vornehmlich durch die Cyberkampagne Grabit, deren Opfer aus den Bereichen chemische Industrie, Nanotechnologie, Bildungswesen, Landwirtschaft, Medien und dem Bauwesen stammten. Die Experten von Kaspersky Lab gehen davon aus, dass es den Grabit-Hintermännern gelungen ist, etwa 10.000 Dateien zu stehlen – einige davon auch aus Österreich.
ÖSTERREICH AUF PLATZ 4
Kaspersky Lab blockierte zwischen April und Juni 2015 bei seinen Kunden weltweit 5.900.000 Versuche, bei denen über eine Malware-Infektion des Rechners Geld über den illegalen Onlinezugriff auf ein Bankkonto gestohlen werden sollte. Dabei standen im Untersuchungszeitraum auch österreichische Nutzer mobiler Lösungen von Kaspersky Lab im Visier der Cyberkriminellen. In der weltweiten Rangliste derjenigen Länder, die im zweiten Quartal überdurchschnittlich häufig von mobilen Banktrojanern attackiert wurden, belegt Österreich den vierten Rang. So wurden 6,03 Prozent der österreichischen Kaspersky-Anwender, die im Untersuchungszeitraum mobil attackiert wurden, von einem mobilen Bank-Trojaner angegriffen. Die Top-Drei bilden hier Südkorea, Russland und Australien.
„Bei unseren Analysen der Cyberbedrohungen für das zweite Quartal fällt auf, dass die meisten Länder, deren Nutzer mobil oder konventionell durch Finanzschädlinge angegriffen werden, technologisch führend sind“, sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „Zudem findet sich in diesen Ländern oftmals auch ein gut entwickeltes Bankensystem, was die Aufmerksamkeit der Cyberkriminellen zusätzlich auf sich zieht.“
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