Das zweite Quartal 2015 wurde dem Malware-Report von Kaspersky Labs zufolge von einer Reihe internationaler Cyberspionagekampagnen gegen Unternehmen und Organisationen geprägt. Zudem hatten es Cyberkriminelle im Heimanwenderbereich verstärkt auf die Finanzdaten und die mobilen Geräte der Nutzer abgesehen. Österreichische Nutzer sind ihnen diesmal besonders oft ins Visier geraten. [...]
Cyberbedrohungen im Finanzbereich beschränken sich derzeit allerdings nicht ausschließlich auf Schadprogramme, die Kunden von internetbasierten Banksystemen angreifen. Im zweiten Quartal 2015 gingen neben Banking-Malware (83 Prozent) neun Prozent der Finanzbedrohungen von Bitcoin Miners aus; dabei handelt es sich um Schadprogramme, welche die Rechnerkapazität des infizierten Computers nutzen, um illegal Bitcoins zu erzeugen. Hinzu kommen Programme zum Diebstahl von Bitcoin-Wallets (6 Prozent) sowie auf Finanzdaten spezialisierte Keylogger (2 Prozent).
MEHR MOBILE MALWARE
Allein im zweiten Quartal 2015 identifizierte Kaspersky Lab 291.800 neue mobile Schadprogramme. Das sind 2,8-mal mehr als im ersten Quartal 2015. Zudem gab es zwischen April und Juni eine Million schädliche Apps, über die mobile Schädlinge – meist über Drittanbieter-Stores – auf die Geräte der Nutzer geschmuggelt werden. Das stellt einen Anstieg um das Siebenfache im Vergleich zum Vorquartal dar.
Kunden von mobilem Banking sind ein immer beliebteres Ziel mobiler Bedrohungen. Laut Kaspersky Lab ist die jüngste Version des Schädlings Trojan-SMS.AndroidOS.OpFake.cc in der Lage, 114 einzelne Banking- und Finanzanwendungen zu attackieren, das sind viermal mehr Anwendungen als im vorangegangen Quartal. Das Hauptziel des Android-Trojaners: Diebstahl von Zugangsdaten der Nutzer, um unter anderem mehrere bekannte E-Mail-Anwendungen anzugreifen.
Die Top-10 der in Österreich grassierenden mobilen Schädlinge für das zweite Quartal 2015 hat Kaspersky Lab vor kurzem veröffentlicht. Den Sicherheitsforschern zufolge verursachte das Programm „RiskTool.AndroidOS.SMSreg“ mit 26,70 Prozent die meisten mobilen Alarme im Untersuchungszeitraum. Dahinter verbirgt sich ein weit verbreitetes Bezahlmodul, das in verschiedene Spiele integriert ist und mit dem innerhalb der Spieleanwendung via SMS-Nachrichten Einkäufe abgewickelt werden können. Zudem finden sich verschiedenste mobile Schädlinge in den Top-10 – von Adware über Trojaner, die regelmäßig kostepflichtige SMS versenden bis hin zu spionierender Schadsoftware oder Code, der sich über eine Sicherheitslücke in Android erweiterte Rechte verschaffen.
Den kompletten Malware-Report für das zweite Quartal finden Sie auf dieser Website. (pi/rnf)
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