Das australische Start-up Lingmo hat mit dem "Translate One2One" einen Ohrhörer vorgestellt, der gesprochene Unterhaltungen binnen Sekunden übersetzt. [...]
Das Gerät, das ab Juli ausgeliefert werden soll, macht sich IBMs Supercomputer Watson zunutze, kommt aber ohne Bluetooth- oder WLAN-Verbindung aus. Das 180-Dollar-Gerät soll Unternehmen helfen, Verluste aufgrund von Sprachbarrieren zu vermeiden. Auf den Universalübersetzer im „Star Trek“-Stil fehlt aber doch ein wenig – unterstützt werden lediglich acht wichtige Sprachen.
Für den B2B-Bereich
Einer Studie aus dem Jahr 2013 zufolge kosten Sprachbarrieren allein die britische Wirtschaft rund 48 Mrd. Pfund pro Jahr, wie IBM anlässlich der aktuellen Produktvorstellung betont. Eben hier soll Translate One2One in die Bresche springen. Der Ohrhörer macht sich das Sprachverständnis und die Übersetzungs-Programmierschnittstellen von IBMs Watson zunutze. Dadurch soll er sowohl mit kontextuellen Herausforderungen als auch dialektischen Feinheiten klarkommen. Das eigenständige Gerät ist dabei nicht auf eine Verbindung zu einem Smartphone oder anderen Rechner angewiesen.
„Als erstes Gerät für Übersetzung mittels KI auf dem Markt, das für den Betrieb nicht auf Konnektivität angewiesen ist, bietet es großes Potenzial für einzigartige Anwendungen bei Fluglinien, in den Beziehungen mit ausländischen Regierungen oder sogar Non-Profits in entlegenen Regionen“, ist Lingmo-Gründer Danny May überzeugt. Freilich scheint der Translate One2One von den unterstützten Sprachen her zunächst doch eher für die Wirtschaft als für NGOs in Entwicklungsregionen konzipiert. Denn diese umfassen brasilianisches Portugiesisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch und Spanisch.
Immenses Potenzial
„Das verändert den weltweiten Übersetzungsmarkt völlig, und hat großes Potenzial für wirtschaftliche wie soziale Vorteile, die wir erst anfangen zu erkunden“, betont Neil Sahota, Master Inventor in IBMs Watson Group. Tatsächlich scheint denkbar, dass Lingmo beispielsweise bei Bedarf Ohrhörer für andere Sprachkombinationen produzieren könnte. Denn die hauseigene, im Dezember 2016 offiziell vorgestellte Übersetzungs-App für Android und iOS unterstützt mittlerweile über drei Dutzend Sprachen, darunter Arabisch, Hindi, Koreanisch und Russisch sowie einen Großteil der EU-Sprachen.
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