Programmierkurse für Kinder aus sozial benachteiligten Familien

Ab April 2018 werden insgesamt 25 Stipendien für Programmierkurse speziell für Kinder aus sozial benachteiligten Familien in Wien angeboten. Hinter der Initiative stehen die Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Wien (WKW) und die österreichische Programmierschule für Kinder, acodemy. [...]

Ein neues Stipendium der WKW Fachgruppe UBIT Wien in Kooperation mit acodemy soll Kindern das Programmieren näherbringen. (c) acodemy
Ein neues Stipendium der WKW Fachgruppe UBIT Wien in Kooperation mit acodemy soll Kindern das Programmieren näherbringen. (c) acodemy

Die Idee für das Projekt kommt von acodemy, die auch die Kurse durchführt, die Fachgruppe UBIT der WKW tritt als Sponsor-Partner auf. Die Fachgruppe finanziert für 25 Kinder 90 Prozent des Kursbeitrags für einen acodemy Programmierkurs. Damit wird es Kindern aus sozial benachteiligten Familien ermöglicht, nicht nur einen einmaligen Schnupper-Workshop zu besuchen, sondern die Grundlagen der Programmierung nachhaltig zu erlernen.

Die Kurse werden von der Wiener Programmierschule acodemy durchgeführt, die sich auf den Programmierunterricht für Kinder im Volksschulalter sowie in der Unterstufe AHS/NMS spezialisiert hat. Das Lernziel lautet: Lernen, wie der Computer denkt und dabei kreativ sein, um sich so wertvolle kognitive und emotionale Fähigkeiten für die weitere Entwicklung spielerisch anzueignen und für die digitale Lebens- und Arbeitswelt von morgen bestens gerüstet zu sein.

Programmier-Stipendien für 25 Kinder

Im konkreten Fall wird es Stipendien für insgesamt 25 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren geben, die in zwei Gruppen unterrichtet werden. Dafür wird die grafische Programmiersprache Scratch eingesetzt, die das Programmieren einfacher Computerspiele ermöglicht.

Die Kurse werden über 2,5 Monate wöchentlich abgehalten und finden in den Kursräumen von acodemy in Wien statt. Voraussetzung für eine Anwartschaft auf das Stipendium ist, dass die Eltern des Kindes Inhaber eines Kulturpasses bzw. Mobilpasses der Stadt Wien sind oder eine schriftliche Empfehlung der Schulleitung mitbringen. Das Programm wird u.a. direkt an Schulen beworben werden. Die jungen Teilnehmer können sich über die Website von acodemy  anmelden.

„Wir haben bereits jetzt in Österreich einen großen Mangel an IT-Fachkräften zu verzeichnen, der nicht nur unseren heimischen Unternehmen zunehmend zu schaffen macht, sondern den Wirtschaftsstandort generell gefährdet. Die Aus- und Weiterbildung im IT-Bereich ist für uns daher ein zentrales Anliegen. Es ist wichtig, bei den Kindern schon früh das Interesse an IT-Themen und speziell am Programmieren zu wecken. Denn eine Programmiersprache zu beherrschen ist mittlerweile ebenso wertvoll, wie eine natürliche Fremdsprache erlernt zu haben. Programmieren soll daher für alle Kinder möglich sein, nicht nur für Kinder aus bildungsnahen Familien“, sagt der Obmann der Fachgruppe UBIT der WKW, Martin Puaschitz.

Das Anliegen der Gründerinnen von acodemy, Anna Relle und Elisabeth Weissenböck, ist es mit acodemy, einen sinnvollen gesellschaftlichen Beitrag für die nächste Generation zu leisten: „Unsere Kinder werden sich in einer digitalen Arbeitswelt bewegen, Grundkenntnisse der Programmierung sind daher so wichtig wie Rechnen, Lesen und Schreiben und zwar in dem Sinne, dass die Kinder lernen die Arbeitsweise des Computers verstehen. Der positive Nebeneffekt unseres Ansatzes des spielerischen Programmierens ist überdies, dass es den Kindern nicht nur sehr viel Spaß macht, sondern sie über das Programmieren hinausgehende Fähigkeiten mitnehmen. Sie lernen, dass wenn etwas misslingt dies kein Grund ist aufzugeben, da es sofort adaptiert werden kann. Dadurch werden die Kinder ermutigt Ideen auszuprobieren und können dabei gleichzeitig ihre Kreativität ausleben. Dabei gibt es laufend Erfolgserlebnisse, die wiederum das Selbstwertgefühl stärken. Neben der fachlichen wird also auch die persönliche Entwicklung und die Kreativität gefördert.“

Mädchen sollen besonders gefördert werden.

Ein besonderes Anliegen ist es, Mädchen zu fördern. Die Kurse bieten eine Möglichkeit, auch Mädchen für technische Themen zu begeistern. „Wir freuen uns sehr, dass der Anteil der Mädchen wächst. Wir unterrichten derzeit knappe 20 Prozent Mädchen, das freut uns als Startup von Frauen speziell. Wir sehen eine klare Tendenz, dass sich immer mehr Mädchen am Programmieren Interesse zeigen“, erklären die beiden Unternehmerinnen. Dies soll auch bei der Vergabe der Stipendien berücksichtigt werden. Das Ziel von acodemy ist es, die UBIT Programmierkurse mit einem deutlich höheren Prozentsatz von Mädchen zu besetzen.


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