Ultraschall vergrößert Festplatten

US-Ingenieure haben eine Methode entwickelt, um mehr Speicherkapazität aus magnetischen Speichermedien wie beispielsweise Festplatten herauszukitzeln. [...]

„Es besteht immer ein Bedarf an Lösungen, die mehr Information auf weniger Platz speichern, weniger kosten und weniger Strom verbrauchen“, betont Pallavi Dhagat, Extraordinarius für Elektro- und Computertechnik an der Oregon State University (OSU). Ihr Team setzt daher auf den gezielten Einsatz von Ultraschall beim Schreibvorgang, um die Platte leicht aufzuweichen – denn dadurch passen mehr Daten auf die gleiche Fläche.

Wenngleich Alternativen wie Flash auf dem Vormarsch sind, sind magnetische Speichermedien bis heute nicht aus dem Alltag wegzudenken. Festplatten und Magnetstreifen auf EC- und Kreditkarten nutzen nach wie vor die vergleichsweise günstige, zuverlässige Speichermethode. Allerdings stößt die Magnetspeicher-Technologie langsam an die Grenzen des Möglichen, so Dhagat. Ein Ansatz, damit Medien wie Festplatten noch mehr Daten fassen können, ist, sie an dem Punkt, wo gespeichert werden soll, kurz aufzuheizen und dadurch aufzuweichen. Das Problem dabei ist, dass sich die Hitze leicht weiter ausbreitet als erwünscht.

Der neue OSU-Ansatz nutzt nun hochfrequenten Schall, um im Prinzip den gleichen Effekt auszulösen. Das Verfahren beschallt dabei den Bereich des Speichermediums, der beschrieben werden soll. Dadurch wird das Material vorübergehend elastisch und kann sich ein klein wenig ausdehnen, wodurch mehr Daten Platz finden. Endet die Ultraschall-Behandlung, verfestigt sich der Magnetspeicher sofort wieder. Ein Vorteil dieses Zugangs ist laut OSU, dass es keinerlei Probleme mit ausufernder Erwärmung gibt.

Das OSU-Team hat sein akustisch unterstütztes Magnetspeicherverfahren diese Woche zum Patent angemeldet und blickt indes über den Tellerrand magnetischer Speichermedien hinaus. Die Forscher gehen davon aus, dass das Prinzip auch auf Halbleiterspeicher wie Flash übertragbar ist. „Die Technologie sollte uns erlauben, die Vorteile von Festkörperelektronik und Magnetspeicherung zu vereinen und nichtflüchtige Speicherlösungen zu schaffen, die mehr Daten auf weniger Platz fassen, bei weniger Energieverbrauch“, so Albrecht Jander, Extraordinarius für Elektrotechnik an der OSU. Daher wird weitergeforscht, mit welchen Materialien der Ansatz wie gut funktioniert. (pte)


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