Gut jeder zweite Experte sieht gegen Fake News kein Kraut gewachsen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre dürfte das Problem daher noch größer werden, so das düstere Fazit einer Umfrage des Pew Research Center in Kooperation mit der Elon University. [...]
Nur knapp die Hälfte der vom Pew Research Center in Kooperation mit der Elon University befragten Experten haben noch Hoffnung, dass technische Lösungen oder gar ein Triumph des Guten im Menschen der wachsenden Menge an alternativen Fakten und sonstigen Falschinformationen Herr werden könnten.
Allgegenwärtiges Problem
Der amtierende US-Präsident Donald Trump beruft sich gern auf alternative Fakten und manche vorgeblichen Nachrichtenportale verbreiten Inhalte, die einer kritischen Prüfung eher selten standhalten. In den USA glauben laut Pew Research Center fast zwei Drittel, dass solche Fake News für viel Verwirrung sorgen. Knapp ein Viertel hat entsprechende Storys schon selbst geteilt, ob nun absichtlich oder irrtümlich. Um abzuschätzen, ob sich dieses Problem in den Griff bekommen lässt, wurden nun 1.116 Technologie-Experten, Wissenschaftler und strategische Denker aus verschiedenen Bereichen befragt.
Die – wenn auch knappe – Mehrheit davon bezweifelt, dass dem allgegenwärtigen Problem Fake News innerhalb von zehn Jahren beizukommen ist. Ein Grund dafür ist, dass Menschen es gern bequem und einfach haben. Das könnten manipulative Gestalten mit neuen Tools ausnutzen, die passende – aber wohl oft unwahre – Antworten in digitalen Echokammern verbreiten. Zudem befürchten manche Experten, dass viele Menschen vor dem immer schnelleren technologischen Wandel einfach kapitulieren und den Versuch, als wirklich informierte Teilnehmer am öffentlichen Diskurs teilzunehmen, einfach aufgeben.
Hoffnungsträger Technik
Jene Experten, die an einen Erfolg im Kampf gegen Fake News glauben, gehen davon aus, dass dazu die immer größere Geschwindigkeit, Reichweite und Effizienz von Internet, Apps und Plattformen beitragen können. Ein Teil geht davon aus, dass neue Methoden zum Fördern faktenbasierter Nachrichten aufkommen werden. Manche der hoffnungsvolleren Experten verweisen zudem darauf, dass es der menschlichen Natur entspräche, Probleme gemeinsam zu lösen. Sie verweisen darauf, dass es immer Falschinformation wie Propaganda gab, diese aber letztlich durch den klugen Menschen und Ideen marginalisiert worden sei.
Die Ergebnisse der Umfrage sind in dem rund 90-seitigen englischsprachigen PDF mit dem Namen „The Future of Truth and Misinformation Online“ zusammengefasst und können hier heruntergeladen werden.
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