21 Prozent der Internetnutzer sind laut einer weltweiten Studie von Kaspersky Lab und B2B International der Meinung, dass ihre Passwörter für Cyberkriminelle wertlos sind. Ein Irrglaube: So haben die Lösungen von Kaspersky Lab im vergangenen Jahr insgesamt 3,5 Millionen Nutzer vor Attacken geschützt, die speziell auf den Diebstahl von Login-Daten wie Benutzernamen und Passwörter ausgelegt waren. [...]
Ein kompromittiertes E-Mail-Postfach ermöglicht Betrügern Zugang zu allen Konten, die mit der E-Mail-Adresse verbunden sind. Über gehackte Benutzerkonten in Sozialen Netzwerken können beispielsweise Spam-Werbung und schädliche Links verbreitet werden. Über die Zugangsdaten zu einem Online-Shop gelangen Cyberkriminelle an die Finanzdaten und somit auch an das Geld der Nutzer. Dennoch zählt nur die Hälfte der befragten Personen (52 Prozent) Passwörter zu den wertvollen Informationen, die nicht in die Hände Cyberkrimineller gelangen sollen. 21 Prozent der Befragten sehen in ihren Passwörtern keinen besonderen Wert für Cyberkriminelle.
Die Studie zeigt außerdem, dass es sich Nutzer bei der Wahl und beim Speichern ihrer Passwörter oft leicht machen. Nur 26 Prozent der Nutzer erstellen für jedes Konto ein separates Passwort und lediglich sechs Prozent nutzen eine spezielle Software zum Speichern der Passwörter. 18 Prozent der Befragten schreiben ihre Passwörter in ein Notizbuch, elf Prozent speichern es auf dem Gerät und zehn Prozent notieren es auf einem Zettel in der Nähe des Computers. Gleichzeitig teilen 17 Prozent der Nutzer ihre persönlichen Zugangsdaten mit der Familie und Freunden.
„Cyberkriminelle profitieren auch von Online-Zugangsdaten, die nicht von Prominenten oder Milliardären geführt werden“, sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „Ein Passwort ist wie der eigene Haustürschlüssel; man würde auch niemals die eigene Tür offen lassen, nur weil man denkt, dass dort nichts Wertvolles zu holen ist. Komplexe Passwörter, die für jedes Konto einmalig sind und an einem sicheren Ort gespeichert werden, ersparen viel Ärger.“
Um Konten vor unautorisiertem Zugang zu schützen, sollten laut Kaspersky Lab zumindest folgende Regeln eingehalten werden:
- Für jedes Konto sollte ein eigenes Passwort erstellt werden: wird eines gestohlen, bleiben die restlichen sicher.
- Passwörter sollten komplex und auch unter Verwendung spezieller Software nicht leicht zu knacken sein. Ein starkes Passwort sollte möglichst lang sein und am besten 16 Zeichen umfassen – einschließlich Klein- und Großbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen. Haustiernamen und Geburtsdaten sollten vermieden werden.
- Passwörter sollten an niemanden weitergegeben werden, nicht einmal an Freunde. Cyberkriminelle könnten die Zugangsdaten von den Geräten anderer stehlen.
- Passwörter sollten an einem sicheren Ort gespeichert und nicht auf Papier notiert werden. Entweder man merkt sie sich oder nutzt spezielle Programme.
Die Umfrage wurde von Kaspersky Lab beauftragt und von B2B International im Jahr 2014 durchgeführt. Dabei wurden weltweit insgesamt 11.135 Nutzer aus 23 unterschiedlichen Ländern befragt, darunter 2.821 aus Europa. Weitere Details zur Umfrage stellt Kaspersky Lab als PDF zur Verfügung. (pi)
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