Umfrage zu Security-Awareness von Schülern

Das SANS Institute hat eine Umfrage unter Schülern in der EMEA-Region zum Thema Security Awareness durchgeführt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. [...]

Herbert Abben, Director DACH beim SANS Institute
Herbert Abben, Director DACH beim SANS Institute (c) SANS Institute

Die Umfrage „the iGen and Cyber Security“ wurde für das SANS Institute von den Marktforschern von Vanson Bourne unter 4.000 Schülern zwischen 14 und 18 Jahren aus den sieben Ländern UK, Frankreich, Deutschland, die Niederlande, Belgien, Vereinigte Arabische Emirate und Saudiarabien durchgeführt, österreichische Schüler und Schülerinnen wurden leider nicht befragt. 92 Prozent der 500 befragten Schüler aus Deutschland gaben an, von Cybersicherheit gehört zu haben. Auf den weiteren Plätzen folgen die Vereinigten Arabischen Emirate (85 Prozent) und Großbritannien (82 Prozent). Belgien lag mit 76 Prozent an letzter Stelle. Die nun vorliegende Studie ist dreigeteilt in die Bereiche Security Awareness der Schüler, Karrierevorstellungen und inwieweit sie bereits über eigene IT-Geräte verfügen.

Die Schüler unseres nördlichen Nachbarn gaben ferner an, an Cybersicherheit vor allem interessiert zu sein, um sich selbst im Internet vor Attacken zu schützen (53 Prozent), um ihr eigenes Wissen zu erhöhen (39 Prozent) und auch um neue technische Expertise zu entwickeln (38 Prozent). Erfreulicherweise antworteten die meisten Schüler auf die Frage nach ihren Berufswünschen mit einer Tätigkeit in der IT (32 Prozent). Damit stehen die IT-Berufe in ihrer Beliebtheit noch vor anderen Ingenieursberufen (24 Prozent) oder aber Lehrern (24 Prozent) und Grafik-Designern (22 Prozent). Auch wenn sich von diesen 32 Prozent fast die Hälfte der Befragten eine Rolle in der Cybersicherheit vorstellen kann, ist das Wissen über Berufe in der Cybersicherheit noch sehr gering, denn 83 Prozent haben fast keine Vorstellung, welche Möglichkeiten es hier gibt.

Wissen über Karrieremöglichkeiten bei Jugendlich gering

Herbert Abben, Director DACH beim SANS Institut, sieht in Deutschland noch Nachholbedarf in Sachen Cybersicherheit. Die jetzt kommende Generation von Berufseinsteigern sei so Internet-affin wie noch nie, verlasse sich aber zu sehr auf die Technik, wie die Ergebnisse zeigten. „Wir brauchen deshalb mehr Initiativen, um Schüler fit für die Cyberwelt zu machen,“ so Abben

Wenn es um die Absicherung der eigenen Geräte geht, fühlen sich 86 Prozent der deutschen Schüler sicher oder sogar sehr sicher, weil viele eine Antivirenlösung auf ihren Smartphones oder Laptops installiert haben (70 Prozent). Am meisten Angst haben die Schüler vor dem Diebstahl bzw. unerlaubten Kopieren der eigenen digitalen Identitäten (61 Prozent), vor Betrug beim Online-Banking (60 Prozent) und Angreifern, die das eigene Gerät attackieren und manipulieren (60 Prozent).

Während die Mehrheit der Schüler in EMEA von Cybersicherheit gehört hatte (81 Prozent), zeigen die Ergebnisse, dass diejenigen Länder mit einem höheren Bewusstsein für das Thema potenziell einen Wettbewerbsvorteil haben könnten, wenn es darum geht, langfristig Talente aufzubauen. Laut SANS Institut befindet sich die Welt gegenwärtig am Rande einer Cybersicherheitskrise. Bis 2020 werden laut Business Insider weltweit rund 24 Milliarden Geräte mit Internetanschluss installiert sein. Berichte zeigen jedoch, dass in den nächsten ein oder zwei Jahren weltweit mehrere Millionen unbesetzte Stellenangebote für Cybersicherheit entstehen. Das bedeutet, dass es den Unternehmen schon bald an Fachleuten mangeln wird, um all diese Geräte und Systeme abzusichern. Angesichts der Begeisterung und Begabung der iGeneration für digitale Technologien könnte die Antwort auf diese Cybersicherheitskrise darin bestehen, die jungen Generationen schon jetzt für die Cybersicherheit zu begeistern und aufzuklären, um die zukünftigen Arbeitskräfte vorzubereiten.

Das Wissen über Cybersicherheit wird in Deutschland vor allem durch die Eltern weitergegeben (58 Prozent), eine weitere Quelle sind diverse Online-Ressourcen (61 Prozent). Lehrer und Berufsberatungen, also staatliche und kommunale Angebote haben hier noch Nachholbedarf.


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