Cisco-Befragung zeigt: Drei von fünf Nutzern sorgen sich, dass ihre vernetzten Geräte gehackt werden könnten. [...]
Die europaweite „EMEA Consumer Security“-Studie von Cisco legt offen, dass Cybergefahren in den vergangenen zwölf Monaten stärker ins Bewusstsein der Verbraucher gerückt sind. Denn unbeabsichtigte Insider-Bedrohungen werden zu einem immer häufigeren Teil der Angriffskette. Selbst das kleinste Datenleck kann zu großen Auswirkungen im Unternehmensnetzwerk führen, und eine schlechte Cybersicherheit zuhause könnte sich für viele als Schwachstelle erweisen.
Beim hybriden Arbeiten verschwinden die Grenzen zwischen privaten und Firmengeräten
Mit der Verbreitung von Hybrid Work und vor dem Hintergrund der zunehmenden Cyber-Bedrohungen hatte die Studie zum Ziel, die Einstellung zur Cybersicherheit im privaten Bereich zu beleuchten. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Arbeitnehmer:innen ihr privates Gerät häufig für berufliche Aufgaben wie das Versenden von E-Mails (58 Prozent), berufliche Anrufe (46 Prozent) und die kollaborative Bearbeitung von Dokumenten (46 Prozent) nutzen. Nur 10 Prozent haben noch nie auf ihrem privaten Gerät an einem Geschäftsdokument oder einem anderen beruflichen Task gearbeitet. Dies bestätigt, dass die Absicherung privater Devices von Seiten der IT- oder Security-Teams Priorität haben muss.
63 Prozent der Befragten setzen Multifaktor-Authentifizierung (MFA) bereits ein, um ihre Geräte vor unerlaubten Systemzugriffen zu schützen. Da gängige Smartphone-Modelle inzwischen über einen Fingerabdruck- oder Gesichtsscanner verfügen, können Nutzer auch biometrische Daten anstelle von Passwörtern zum Entsperren und Anmelden bei Anwendungen auf ihren persönlichen Geräten nutzen. Unternehmen haben die Möglichkeit, diese Technologie, die sich bereits in den Taschen der Mitarbeitenden befindet, einzusetzen, um die Einführung einer starken MFA am Arbeitsplatz voranzutreiben.
Fehlende Cyberhygiene und ausbleibende Eigeninitiative
Dem Wissen über die kritische Bedeutung der eigenen vernetzten Geräte steht jedoch eine gewisse Untätigkeit gegenüber, wenn es beispielsweise um den Schutz des heimischen WLANs geht. Ein Sechstel der Befragten hat das WLAN-Passwort noch nie geändert und bei weiteren 20 Prozent ist dies schon mehr als ein Jahr her.
Ebenfalls kritisch ist die Nutzung von öffentlichen WiFi-Netzen. 76 Prozent gaben an, bereits öffentliche WiFi-Netze genutzt zu haben, um beispielsweise E-Mails abzurufen. 70 Prozent erledigten außerdem komplexere Aufgaben. Das kann problematisch werden, da über den Grad der Absicherung dieser Netze selten etwas bekannt ist und sogar ein unbefugter Eingriff durch Hacker möglich ist. Die Nutzung der Hotspot-Funktion des eigenen Telefons gepaart mit einem starken Passwort oder die Nutzung eines VPN sind eine deutlich sicherere Alternative zum öffentlichen Netzwerk.
„Hybrides Arbeiten verlangt nach einer soliden Strategie seitens der Unternehmen und einer Investition in Geräte, Protokolle und Anwendungen als entscheidende Maßnahmen für IT-Security. Die Wahrscheinlichkeit unbefugter Zugriffe kann dadurch deutlich minimiert werden. Zugriffe auf Anwendungen im Cloud sollten ebenfalls nach individuellem Bedarf und Kontext abgestimmt werden“, empfiehlt Markus Sageder, Cybersecurity-Experte bei Cisco Österreich.
Die Mehrheit folgt Cybersecurity-Ratschlägen aus persönlichem Umfeld
Wenn es um Ratschläge zur Absicherung von Geräten und zum sicheren Surfen geht, vertraut die Mehrheit der Befragten auf das persönliche Umfeld. 39 Prozent folgen den Hinweisen von Freunden und Verwandten. 35 Prozent verlassen sich auf „Common sense“, 35 Prozent der Personen zwischen 16-34 Jahren nutzen soziale Medien als Referenz. Traditionelle Medien, Gerätehersteller und Informationen staatlicher Behörden stehen auf der Liste der Bezugspunkte mit jeweils unter ein Viertel ganz unten.
Die „Cisco EMEA Consumer Security“-Studie wurde im August 2022 durch Censuswide im Auftrag von Cisco in Europa und dem Mittleren Osten durchgeführt – darunter u.a. dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich und Italien. 8.167 Personen nahmen an der Befragung teil.
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