Umweltmonitoring: AIT und Christof Industries bündeln Kräfte

Das Ziel der Kooperation sind Sensornetzwerke und Umweltlösungen für Städte in Asien. [...]

Helmut Leopold, Leiter des Center for Digital Safety & Security am AIT. (c) AIT
Helmut Leopold, Leiter des Center for Digital Safety & Security am AIT. (c) AIT

Sowohl die Luftverschmutzung als auch der Treibhausgas-Ausstoß nehmen weltweit weiter zu – die Folgen der Covid-19-Pandemie hinterlassen in diesem langfristigen Trend nur eine vorübergehende Delle. Umso wichtiger ist es, Luftschadstoffe in allen Regionen der Welt sorgfältig und zuverlässig zu monitoren, um zielgerichtet Maßnahmen gegen Emissionen setzen zu können. Zu diesem Zweck bündeln das AIT Austrian Institute of Technology und der Umwelttechnologie-Spezialist Christof Industries nun ihr Know-how.

Das gemeinsame Ziel ist es, weltweit ausgereifte Lösungen für die Erfassung und Auswertung von Umweltschadstoffen zur Anwendung zu bringen.

„Unsere Partnerschaft mit dem renommierten AIT Austrian Institute of Technology zielt darauf ab, durch kommunales Umweltmonitoring einen signifikanten Beitrag in der Reduktion von CO2-Emissionen und Luftschadstoffen zu leisten“, erläutert Wolfgang Nestler, Geschäftsführer von Christof Systems, Tochterunternehmen des Grazer Familienunternehmens Christof Industries. Das Unternehmen entwickelt, baut und vermarktet erfolgreich integrierten Abfallmanagement- und Umweltkonzept für Städte und Regionen. Beispiele dafür sind kommunale Abfallmanagementkonzepte in Südostasien, Anlagen in Südafrika zur nachhaltigen Verwertung von biologischem Abfall durch Insektenlarven, innovative Technologien zur raschen, sicheren und kostengünstigen Desinfizierung und Sterilisierung von infektiösen, kontaminierten medizinischen Abfällen oder Aufbereitungsverfahren aus biogenen Roh- und Abwässern zur Reduktion von Stickoxid-Emissionen und Nitrat-Belastung von Böden.

„Ein modernes und zukunftsfähiges Umweltmanagement braucht digitale Kommunikationslösungen und höchst sichere IT-Systeme, die durch High-Tech-Forschung am AIT in den letzten Jahren entwickelt wurden. In einer beispielhaften Kooperation mit dem Umwelttechnologie-Spezialisten Christof Industries können wir gemeinsam führende digitale Lösungen made in Austria auf dem Weltmarkt positionieren“, so Helmut Leopold, Leiter des Center for Digital Safety & Security am AIT.

Lösungen für das Umweltmanagement

Bei UWEDAT handelt es sich um ein Komplettsystem für das Umweltmonitoring, das Daten von Sensornetzwerken zur Messung von Parametern aus Luft, Wasser, Meteorologie, elektromagnetischen Feldern usw. integriert. UWEDAT ist robust und sehr flexibel ausgelegt und kann stationäre Sensornetzwerke mit weiteren Sensoren (etwa von temporären Messstellen auf Baustellen oder Drohnen) sowie mit Flächendaten zusammenführen. Im Einsatz befindet sich UWEDAT in diversen Luftgütemessnetzen, beim Wassermonitoring oder in Messnetzzentralen sowohl in Österreich (z. B. Umweltbundesamt) als auch im Ausland (z. B. in Bulgarien oder Indonesien).

Beim System EMIKAT handelt es sich um ein Datenmanagementsystem für Emissionsdaten, das aus sehr großen Dateninputmengen unter Verwendung entsprechender Modelle und frei definierbarer Szenarien sehr spezifische Auswertungen ermöglicht. So lassen sich beispielsweise Emissionsberechnungen auf Verursachergruppen durchführen oder Zielpfade von Emissionsreduktionsmaßnahmen im Zeitverlauf verfolgen. Eingesetzt wird EMIKAT u. a. von sechs Bundesländern in Österreich, die ihre Emission- und Luftgütekataster mit dem System erstellen und daraus Anhaltspunkte für die künftige Raum-, Städte und Verkehrsplanung ableiten.

Österreichischer Technologieexport

AIT und Christof Industries wollen nun gemeinsam zukunftsorientiere Sensornetzwerke und Umweltlösungen erarbeiten, die in stark-luftverschmutzten urbanen Regionen eingesetzt werden – wobei man insbesondere Asien als Zielmarkt im Auge hat. Christof Industries betreibt in Südostasien eine Niederlassung mit eigener, sehr großer Fertigungsmöglichkeit nach westlichen Qualitätsstandards.


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