Das International Union for Conservation of Nature (IUCN) wählte den Weltumwelttag 2020 am 5. Juni, um Experten über Einsatzmöglichkeiten moderner Technik zum Schutz des Klimas und der Natur sprechen zu lassen. Für die technische Umsetzung sorgte das chinesische Hightech-Unternehmen Huwaei, das Anwendungsfälle beisteuerte. [...]
In ihren einführenden Eröffnungsvorträgen fürhten IUCN-Vorsitzende Grethel Aguilar und Tao Jingwen, Vorstandsvorsitzende und Director of the Corporate Sustainability Development Committee bei Huawei, in die Materie ein und wiesen auf die hilfreiche Seite moderner Kommunikationstechnologie in Bewältigung der Coronakrise hin. Jingwen betonte, dass Umweltschutz von seinem Unternehmen sehr ernst genommen würde, insbesondere der Energieverbrauch und der Emissionsaustoß werde bei den eigenen Technologien möglichst gering gehalten und viel Innovation flöße in diesen Bereich ein, wobei man bei der Entwicklung von entsprechenden Lösungen insbesondere im Bereich Photovoltaik stark mit Partnern zusammenarbeite und auf zahlreiche weltweit umgesetzte Projekte verweisen könne.
Danach referierten Experten und Wissenschafter aus den Bereichen Klimaschutz und Umweltschutz über Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten ihrer jeweiligen Bereiche.
Klimaschutz
Daniel Turner, Global Head of Corporate Engagement & Reporter Services bei CDP betont die Wichtigkeit von Transparenz beim Klimaschutz. Das Non-Profit CDP veröffentlicht dementsprechend Daten, die von Unternehmen an CDP berichtet werden und leitet diese an weitere Unternehmen aus dem Medien-, Nachrichtenbereich, aber auch den entsprechenden staatlichen Stellen weiter. Die größte Kampagne, die man derzeit unterstützt, ist die Beschränkung des Temperaturanstiegs im Rahmen des Klimawandels auf 1,5 °Celsius. Überdies ruft CDP Unternehmen auf, sich zu 100 Prozent erneuerbaren Energien zu bekennen.
Bilel Jamoussi, Chief of the Study Groups Department, TSB, ITU (International Telekommunikation Union), betont den Beitrag den die IKT-Branche zum Klimaschutz leisten könne. So trägt die IKT nur zwei Prozent zu den globalen CO2-Emissionen bei, kann aber helfen, diese um 15 Prozent zu reduzieren. Bahnbrechende Technologien wie Rechnezentren, Transport und Internet brauchen sehr viel Energie. Das muss man besser energiemäßig kontrollieren, um Co2-neutral zu werden. Hierbei hilft die Die zur UNO gehörige ITU Unternehmen mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen und dem Einsatz von KI. Ferner können Standards (wie ITU-T L.1450 und L.1470) helfen grüner zu werden.
Michel Fraisse, CTO of Digital Power Product Line, Huawei Europe, verweist darauf, dass Effizienzsteigerungen der eingesetzten Technologie und der Komponenten den Energieverbrauch senkt und so hilft, grünere Rechenzentren zu bauen. Konkret betrifft das bei Huawei effizientere IT-Komponenten, effizientere Kühlung, effizientere Systeme, da diese modular aufgebaut sind. Außerdem setzt Huawei auch auf Sonnenenergie und Windenergie. Seit 2013 wurden solcherart laut Franse 273 Mrd. kWh eingespart, das entspricht 170 Mio. Tonnen CO2, was sich auch in 220 Mio. weniger gefällten Bäumen ausdrücken lässt.
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Umweltschutz
Nirmal Jivan Shah, CEO, Nature Seychelles and IUCN World Commission on Protected Areas, stammt von den vom Klimawandel bedrohen Seyschellen. Er fordert einen Paradigmenwechsel für die Natur und sieht E-Conservation als die Zukunft. Technologien wie Blockchain oder Telekonferenzen via Zoom seien wichtig, da dadurch das internationale Aufkommen von Geschäftsreisen verringert und der CO2-Fußabdruck gesenkt werden könne. Die Blockchain wiederum kann ebenfalls für den Umweltschutz eingesetzt werden, z.B. in den Seyschellen, um Fische zu tracken. Es müssen noch entsprechende Werkzeuge entwickelt und Institutionen für den Umweltschutz errichtet werden.
Roman Eyholzer, CEO, Porini Foundation (ein Non-Profit-Unternehmen aus der Schweiz), erklärt die Vorteile des des Trackings von Wildtieren in Nationalarks unter Einsatz von tausenden Sensoren (bei denen es keinen Batteriewechsel mehr braucht) und mittels durch Private LTE gewährleistete Konnektivität. Auch Eyholzer setzt auf Blockchain-Technik, um beispielsweise den Standort der Tiere zu validieren. Wie übrigens auch Jivan Shah setzt er auf Umsätze durch Touristen, wofür Micropayment-Lösungen zum Einsatz kommen.
Topher White, Founder and CEO von Rainforest Connection, verhindert illegales Holzfällen durch Visualisierungslösungen. Bäume werden dabei mit Sensoren versehen, die den Lärm von Kettensägen aufzeichnen und sofort die Parkranger warnen, dass jemand versucht, einen Baum zu fällen. Die Sensoren können die Kettensägen im Umfeld von drei Quadratkilometer hören. Hier arbeitet die Rainforest Connection seit 2019 mt Huawei zusammen. Das System wurde bereits in vierzehn Ländern auf fünf Kontinenten installiert. Man kann damit auch Tiere besser aufspüren und nachverfolgen. Die Aufspürrate von Spider Monkeys wurde dank Huawei-Technik um 50 Prozent erhöht, freut sich White. Das System kann auch unter Wasser verwendet werden und wird bereits beim Tracken von Walen eingesetzt.
Feng Limin, Vice Director of National Forestry and Grassland Administration des Amur Tiger and Amur Leopard Monitoring and Research Center in China, arbeitet daran in einem 2017 von der chinesischen Regierung geschaffenen und 14.600 Quadratkilometer großen Nationalpark die Population von Tigern und Leoparden zu erhöhen. Dabei setzt er KI-gestützte Informationsmanagementsysteme. Diese erkennen, ob es sich bei den von im Dschungel versteckten Kameras gefilmten Tieren um einen Tiger, Leoparden oder ein anderes Tier handelt. So können diese automatisch getrackt und gezählt werden.
Weitere Informationen dazu finden Interessierte auf der Website Tech for a Better Planet.
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