Ungenutzte Schubladen-Handys ruinieren Umwelt

Aktuelle Forschungsarbeiten der University of Surrey drängen zu einer drastischen Veränderung der Herstellungswege von Mobilgeräten. Damit soll verhindert werden, dass die Produktion weiterhin fatale Auswirkungen auf die Umwelt hat. [...]

„Durchschnittlich gibt es 85 Mio. ungenutzte Mobiltelefone in Großbritannien. Jedes von ihnen wurde aus Materialien wie Gold, Silber und Kupfer aufwendig hergestellt. Das sind enorme CO2-Belastungen“, warnt Studienautor James Suckling.

Während der Studie wurde die Lebensspanne von Mobilgeräten seit Beginn des Herstellungsprozesses bis zum Wegwerfen des Produkts vom Konsumenten analysiert. Dabei stellte sich deutlich heraus, dass gegenwärtige Produktionswege sowohl den Herstellern als auch der Umwelt Schaden zufügen – sei es durch notwendige Upgrades entstehenden zusätzlichen Müll oder aufgrund der Ausbeutung neuer Ressourcen.

„Die ungenutzten Mobilgeräte in Großbritannien stellen eine Masse von etwa vier Tonnen Gold dar“, so Suckling. „Das aktuelle Business-Modell unserer Mobilverträge bringt Kunden zudem dazu, in kurzen Abständen neue Geräte zu erwerben. Es gibt jedoch nur wenig Anreize und Initiativen, die ungenutzten Handys zu recyclen. Dieser Trend darf so nicht fortgesetzt werden, wenn wir trotz des mobilen Lifestyles eine nachhaltige Zukunft erleben möchten.“

Als Alternative schlagen die Forscher ein sogenanntes „cloud-based product service system“ vor. Das bedeutet, dass Speicher und andere Funktionen künftig ausschließlich in externen Servern abgelegt werden. Mobilgeräte könnten dadurch weniger komplex hergestellt werden, länger halten und weniger Ressourcen in der Herstellung verbrauchen.

Außerdem soll eine Zurücknahme-Garantie von Vertrags-Anbietern angeboten werden. So könnte man veraltete Geräte öfter recyclen. „Das Modell wird teilweise schon genutzt. Desktop-PCs werden durch Computer ersetzt, die mit Cloud-Services laufen. Das bedeutet bereits jetzt schon weniger Hardware und bis zu 55 Prozent weniger Energieverbrauch“, sagt Suckling. (pte)


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*