Im Interview mit der COMPUTERWELT spricht der Österreich-Geschäftsführer von Unify, Josef Jarosch, über UC-Trends und das neue Produkt Project Ansible. [...]
Im Zuge eines Strategiewechsels hat sich Siemens in den letzten Jahren von seinen IT-Töchtern getrennt. Die ehemalige Kommunikationssparte Siemens Enterprise Communications firmiert nun seit Oktober 2013 unter dem Namen Unify und führt die Unified Communications (UC)-Strategie als eigenständiges Unternehmen fort. Der Name soll die Vision des Unternehmens zum Ausdruck bringen, Kommunikationssysteme, Geschäftsprozesse und Menschen zusammenzuführen.
Was hat sich seit der Umbenennung des Unternehmens geändert?
Josef Jarosch Die Eigentümerverhältnisse haben sich ja nicht verändert, aber wir haben uns technologisch weiterentwickelt. Wir waren auch als Siemens Enterprise Communications erfolgreich und haben unseren Marktanteil stetig vergrößert. Aber das Thema Kommunikation geht jetzt in eine neue Richtung. Es liegt viel Hoffnung im UC-Markt, aber die Entwicklung braucht auch seine Zeit. Man kommt langsam auf die Barrieren drauf, die es bei Unternehmen noch gibt.
Welche Barrieren?
Themen wie Cloud oder BYOD sind für viele noch Reizwörter, weil das Thema Security eine große Rolle spielt. Und auch das Thema UC mit den Bereichen Mobility, Presence oder Videokonferenzen ist in den Unternehmen oft noch in Einzellösungen aufgeteilt. Den Firmen fällt es nicht leicht, vereinheitlichte Ansätze zu fahren. Einer der Gründe dafür ist, dass diese UC-Themen außer Voice oft in die Prozesse der betroffenen Bereiche eingreifen. Aber UC ist ein Thema, das man nicht zentral von der IT aus entscheiden kann, sondern es muss in Diskussion mit der ganzen Firma entstehen. Aber das Bewusstsein steigt, die Mitarbeiter sind mobiler geworden und auch der Druck steigt, einheitliche Lösungen zu nutzen.
Wie reagiert Unify auf diese neuen Gegebenheiten?
Wir schlagen mit der Plattform Project Ansible einen neuen Weg der Kommunikation ein. Das ist eine Plattform, auf der wir alle Kommunikationskanäle zusammenführen. Voice, Video, Collaboration, Conferencing, E-Mail und Social Media konzentriert auf einer Plattform, die Kommunikation über alle Geräte hinweg ermöglicht. Das einzige, was man dazu benötigt, ist ein Browser, der über WebRTC (Web Real-Time Communication, Anm.) verfügt. Das Project Ansible setzt auf die Methodik der agilen Entwicklung. Wir arbeiten mit 40 Kunden zusammen, die die Plattform quasi mitentwickeln.
Wie sieht das Geschäftsmodell aus?
Project Ansible wird als Software-as-a-Service-Angebot bereitgestellt und wird auch über offene Schnittstellen für die Anbindung an die unternehmenspezifischen Systeme verfügen. Das Feedback vom Markt, das wir erhalten, ist sehr gut.
Wie wichtig ist Social Media?
In Europa ist das Thema noch nicht so wichtig wie in den USA. Ich glaube, dass sich Social Media vor allem auf der Schnittstelle zwischen Kunden und Lieferanten bewähren wird. Auch Firmenkunden werden sich über die Performance ihrer Lieferanten oder Dienstleister austauschen. Vor allem wenn die Digital Natives vermehrt in den Unternehmen sind. Die wollen die Tools nutzen.
Das Gespräch führte Christof Baumgartner.
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