Unsichere Videokonferenzen: Woran lassen sie sich erkennen?

Online-Meetings bieten Cyberkriminellen eine gute Gelegenheit, Unternehmen enormen Schaden zuzufügen. [...]

Foto: AlexandraKoch/Pixabay

Die Fälle von Industriespionage per Videokonferenz, Hacking oder Datendiebstahl häufen sich. Was unsichere Videokonferenzen ausmacht, erklärt Valentin Boussin, Country Manager Deutschland des französischen Secure-Conferencing-Spezialisten Tixeo.

Videokonferenzen gehören zum Alltag zahlreicher Unternehmen. Firmen vergessen allerdings oft, dass Online-Meetings auch Risiken bergen, besonders wenn sie keine Sicherheitsmaßnahmen bedenken. Auch ohne großen Aufwand können Unternehmen herausfinden, ob sie während ihrer Videokonferenzen einem erhöhten Risiko von Cyberangriffen ausgesetzt sind.

Mangelnde Kontrolle des Zugangs zu Online-Meetings ist ein weit verbreiteter Fehler

Häufig versenden Unternehmen Login-Links an ihre Mitarbeiter, um ihnen Zugang zu Online-Meetings zu gewähren. Login-Links mögen eine bequeme Zugangsmöglichkeit darstellen, allerdings machen sie es auch Cyberkriminellen leichter, an Videokonferenzen teilzunehmen.

Die Gefahr besteht weniger darin, dass sich Login-Links einfach kopieren und verbreiten lassen, als vielmehr darin, dass Organisatoren von Online-Meetings es häufig für unwichtig erachten, die Identität der Personen, die den Link anklicken, zu überprüfen. So können sich Cyberangreifer Zugang zu Videokonferenzen verschaffen und anschließend Schaden anrichten.

Ein weiteres typisches Zeichen unsicherer Videokonferenzen ist die fehlende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Kommunikation. Das bedeutet: Die Kommunikation ist nicht von Client zu Client verschlüsselt und somit entschlüsselt, wenn sie die Server passiert.

Diese Lücke ist für Cyberkriminelle willkommen, da sie leicht sowohl auf die Inhalte der Kommunikation als auch auf ausgetauschte Dateien zugreifen können.

Nicht-europäische Clouds bergen Risiken

Viele Videokonferenzplattformen bieten ihre Dienste über US-amerikanische Clouds an, die dem in den USA geltenden Cloud Act unterliegen. Nach diesem können Anbieter verpflichtet werden, die Kommunikation von bestimmten Kunden bereitzustellen. Somit ist die Vertraulichkeit der Kommunikation nicht garantiert.

Es ist deshalb empfehlenswert, Videokonferenzen über Plattformen abzuhalten, die europäische Cloud nutzen. Europäische Anbieter wie Tixeo sind DSGVO-konform und übermitteln keine persönlichen Daten der Nutzer in ein Drittland oder an eine andere Einrichtung.

Die eigenen Online-Meetings vor Cyberangriffen zu schützen ist einfacher als gedacht. Unternehmen sind allerdings gut beraten, so früh wie möglich zu beginnen, ihre Videokonferenzen robust gegen unbefugte Zugriffe zu gestalten.

Eine umfassende Recherche passender Videokonferenzanbieter und eine sorgfältige Implementierung von Maßnahmen sind für gut geschützte Online-Meetings unentbehrlich. Sichere Unternehmenskommunikation ist nur dann möglich, wenn Unternehmen den Cyberangreifern aktiv voraus sind.


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