Unternehmen im deutschsprachigen Raum nutzen Microsofts Intranet- und Collaboration-Plattform SharePoint zunehmend auch für Geschäftsprozesse und Workflows. Gleichzeitig aber herrscht Unzufriedenheit mit den verfügbaren Tools. [...]
In welchen Unternehmensbereichen kommen SharePoint-Workflows überwiegend zum Einsatz? In der Vergangenheit war SharePoint stark von der IT-Abteilung getrieben, deshalb war der Server vor allem im IT-Helpdesk verbreitet, etwa für die Bearbeitung von Support-Tickets. Hier liegt die aktuelle Verwendungsquote bei 38 Prozent, 25 Prozent planen einen Einsatz. Mittlerweile breitet sich die Plattform aber auf viele andere Geschäftsbereiche aus. SharePoint-basierte Workflows gewinnen laut der Umfrage auch in Vertrieb, Marketing oder Einkauf an Bedeutung.
Die spezifischen Probleme und Unzulänglichkeiten wurden in weiteren Fragen genauer untersucht. Dabei erwies sich das SharePoint-eigene Tool-Set als zentraler Kritikpunkt. Zum einen ist das der SharePoint Designer zur Gestaltung von Workflows, auf der Serverseite kommt die integrierte Workflow-Engine zum Einsatz. Lediglich bei 12 Prozent der Teilnehmer haben die integrierten Tools ausgereicht, bei 36 Prozent war das teilweise der Fall. Doch für 22 Prozent sind die gebotenen Funktionen nicht ausreichend, während 16 Prozent gleich eigene Funktionen entwickelt haben.
Neben dem Fokusthema Workflows wurden die Anwender auch zum aktuellen Dauerbrenner „Cloud versus On-Premise-Einsatz“ befragt. Hierbei kam heraus, dass 64 Prozent der Unternehmen SharePoint weiterhin hausintern (On-Premise) betreiben, was in etwa dem Ergebnis der Vorjahresstudie entspricht (2016: 65 Prozent). Gehostet oder in der Cloud nutzen die Plattform 21 Prozent. Dieser Anteil ist um vier Prozent gestiegen. Den Kombinierten Einsatz praktizieren 14 Prozent. Von einem breiten Abwanderungsstrom in die Cloud ist also noch nichts zu sehen.
Generell ist aber ein Anstieg der Office 365-Nutzung zu erkennen. Bei der Frage nach der genutzten SharePoint-Version nannten 29 Prozent Office 365/SharePoint Online, zumindest als paralleles System. Führend ist ansonsten aktuell die Version SharePoint 2013 mit 58 Prozent. SharePoint 2016 hat mit derzeit 14 Prozent stark zugelegt, und auch die Version 2010 wird noch von einem knappen Viertel verwendet.
Die Studie entstand in einer Kooperation der Hochschule der Medien Stuttgart und dem Portal SharePoint360.de, mit Unterstützung durch die GBS Group Business Software. An der Anwenderbefragung, die im März und April 2017 telefonisch und per Online-Fragebogen stattfand, nahmen rund 150 Unternehmensvertreter aus dem deutschsprachigen Raum teil. Vertreten waren dabei alle Branchen und Unternehmensgrößen, wobei der Schwerpunkt mit knapp 50 Prozent im Segment 500 bis 5.000 Mitarbeitern lag.
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