Unternehmen bereuen laut Gartner mehrheitlich IT-Entscheidungen

Was die aktuelle internationale Studie von Gartner neben Reue zutage fördert und woran dieser Umstand liegen könnte, der nicht nur zu Frust im Unternehmen führt, sondern auch das Unternehmenswachstum bedroht, lesen Sie hier. [...]

Andreas E. Thyen Präsident des Verwaltungsrates der LizenzDirekt AG (Quelle: Lizenzdirekt)

Das renommierte Marktforschungs- und Analyseinstitut Gartner hat Ende 2021 die IT-Beschaffung untersucht und basierend auf 1.120 Befragungen von Unternehmen aus Nord-Amerika, West-Europa und Asien/Pazifik herausgestellt, dass IT-Entscheidungen in Unternehmen überwiegend bereut werden.

Das Gefühl des Bedauerns sei bei den Technologiekäufern am größten, die noch gar nicht mit der Implementierung begonnen haben. Laut Hank Barns, VP-Analyst bei Gartner, deutet das klar auf erhebliche Frustration über das Kauferlebnis hin. 

Mehr als die Hälfte der befragten Firmen seien mit ihren Käufen unzufrieden. Dabei stellte sich heraus, dass bei dieser Gruppe – im Vergleich zu den übrigen Teilnehmern – der Prozess bis zum Abschluss des Erwerbs der jeweiligen Lösung durchschnittlich zwischen 7 und 10 Monaten länger dauert.

Langsame Kaufentscheidungen können zu Frustration, verschwendeter Zeit und Ressourcen sowie möglicherweise sogar zu einem langsameren Wachstum des Unternehmens führen, erläutert Barnes weiter.

Cloud-Services erhöhen Komplexität

Durch die Verlagerung hin zu Cloud-Diensten aller Art, einschließlich Infrastrukturlösungen und der schieren Masse an geforderten Diensten hat sich eine hohe Komplexität der Beschaffung von IT entwickelt.

Auf der anderen Seite kommt erschwerend der Abbau interner IT-Kompetenzen hinzu, obwohl solche heute noch mehr als früher auch intern benötigt werden, um Kernprozesse selbstbestimmt ausgestalten zu können und damit verbundene Kosten überhaupt gesamtheitlich zu erfassen. 

Der Umfrage zufolge sind 67 Prozent der Personen, die an Entscheidungen über den Kauf von Technologien beteiligt sind, gar nicht in der IT-Abteilung tätig. Das bedeutet, dass jeder für sein Unternehmen ein Technologie-Einkäufer sein kann.

In diesem Umfeld entstehe eine neue Kluft bei der Technologieeinführung. Diese neue Kluft trenne die Unternehmen, die Technologie selbstbewusst übernehmen und kaufen von der großen Mehrheit, die dies nicht tut. Anbieter bräuchten neue Ansätze, um die verschiedenen Arten von Kunden zu identifizieren und anzusprechen, so Gartner.

Strategischer einkaufen

Gartner regt als Lösung der Problematik an, dass Lösungsanbieter ein genaues Verständnis der Kundenbedürfnisse entwickeln und entsprechende „Best-Fit“-Situationen zu einem idealen Kundenprofil zusammenführen. 

Demgemäß ist es für Unternehmen und Behörden mit dem schlichten Erwerb von Produkten und ebenso wenig Cloud-Services auf Zuruf nicht getan. Vielmehr bedarf es eines passenden Erwerbsprofils, das alle rechtlichen, technischen und kaufmännischen Aspekte aufeinander abstimmen sollte.

Für ein „Best Fit“ im Sinne der Studie kann es keine einfachen Lösungen und stumpfe Kategorisierungen von Unternehmen geben. Es braucht tiefgehende Analysen, ein entsprechendes Bewusstsein für den konkreten Bedarf, die Aufnahme des Risikobewusstseins und das Verständnis für die entsprechende – auch langfristig – gedachte IT-Strategie.

Mit der richtigen Mischung agil bleiben

Insofern fühlt sich Andreas E. Thyen, Verwaltungsratspräsident der LizenzDirekt AG, in seinen langjährigen Empfehlungen bestätigt:

„Ein gesunder Mix aus bewährten On-Premise-Softwarelizenzen und bedarfsgerechten integrativen Cloud-Services bewahren die Investments von Unternehmen und bieten die heute geforderte Dynamik. Für On-Premise-Lizenzen („Perpetual“) spricht das vom Kunden erworbene „Eigentum“, das diese in eigenen IT-Strukturen bis hin zu wechselnder Cloud-Infrastruktur in Übereinstimmung mit den Lizenzbedingungenflexibel einsetzen können. Bei Bedarf lassen sich diese Lizenzen „gebraucht“ verkaufen, aber auch ebenso kostengünstig nacherwerben.“

Dieser Markt ist die absolute Ausnahme, ein europäisches Juwel, da er die Machtstrukturen der großen Softwareanbieter aufbricht und Kunden ihre europäischen Eigentumsrechte und Grundfreiheiten an der Software bewahrt. Auf diese europäischen Grundwerte leichtfertig durch Abo-Modelle zu verzichten, wenngleich es weiterhin aktuelle On-Premises-Versionen gibt, erscheint oftmals unreflektiert.

Aus kritischer Rückschau lernen

Die Pandemie hat alle Unternehmen gefordert, ihre IT und Prozesse ruckartig anzupassen und gegenwärtige weitere Krisen verlangen es weiter. Hier besteht aber zunächst ein Nachholbedarf, die zuvor getroffenen Entscheidungen und gemachten Erfahrungen auszuwerten. Kunden werden sich hier mittelfristig weder datenschutzrechtlich noch strategisch hinter der außerordentlichen Situation verstecken können.

Gleichzeitig geht es aber auch darum, die eigenen Interessen (wieder) zu entdecken und bestehende Rechte auszukosten. Einsicht und Reue sollten hierbei zu Veränderungen in der eigenen Entscheidungsfindung führen und damit auch Frust abgebaut werden. 

„Wir unterstützen Unternehmen und öffentliche Stellen seit jeher dabei, ihre Möglichkeiten kennenzulernen, die jeweiligen Vor- und Nachteile von Entscheidungen im Vorwege zu erkennen und optimiert zu verfahren. Cloud-Services werden gerne besonders schnell bestellt – deren Implementierungsaufwände und Konsequenzen infolge des Lock-in-Effekts wurden aber vor allem im Krisenmodus oft übersehen. Das bestätigt Gartner durch das Stimmungsbild“, ergänzt der studierte Volkswirt Thyen. 

„Unsere Kunden unterstützen wir, aufgeklärte und bewusste Entscheidungen zu treffen und setzen dabei auf eine vertrauensvolle, langfristige Geschäftsbeziehung. So können wir beim Kauf wie Verkauf gleichermaßen unsere europäischen Kunden in Europa versorgen. Es geht uns aber um viel mehr, weswegen wir uns für Markfreiheiten und deren Verteidigung in ganz Europa auf vielfältige Weise und aus Überzeugung einsetzen“, schließt Thyen ab.


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