Die Berichterstattung zu Nachhaltigkeitsinformationen ist international etabliert – bei den österreichischen Unternehmen ist im Vergleich noch Luft nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von KPMG. In Österreich wurden dafür die Nachhaltigkeitsberichterstattung der 100 größten Unternehmen untersucht. [...]
Die unabhängige Prüfung der Nachhaltigkeitsinformationen durch einen externen Prüfer nimmt seit 2005 kontinuierlich zu. Ertl: „Die Nachfrage von Investoren nach Informationen zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Unternehmensstrategie steigt – und damit auch die Erwartung an die Verlässlichkeit der Daten. Eine externe Überprüfung stärkt die Glaubwürdigkeit der Angaben und stellt ein zusätzliches Qualitätsmerkmal dar.“ Zwei Drittel der 250 größten Unternehmen weltweit (67 Prozent) und fast die Hälfte aller analysierten Unternehmen (45 Prozent) lassen ihre Angaben extern prüfen. Auch dabei liegen die österreichischen Betriebe unter dem Durchschnitt: Hierzulande sind nur ein Viertel der Nachhaltigkeitsberichte geprüft.
Rund zwei Jahre nach der UN-Klimaschutzkonferenz in Paris und dem daraus resultierenden Ziel, die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen, haben sich rund zwei Drittel (66 Prozent) der 250 weltweit größten Unternehmen ein quantitatives Ziel zur Verringerung ihrer CO2-Emissionen gesetzt. Zu wenig berichtet wird noch über die finanziellen Risiken des Klimawandels: Nur etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) der untersuchten Unternehmen bezieht sich in der Berichterstattung auf konkrete Risiken, die durch die Veränderung des Klimas entstehen und in weiterer Folge Auswirkungen auf die Finanzlage des Unternehmens haben, wie zum Beispiel Produktionsausfälle durch vermehrte Extremwetterereignisse. In Österreich berichten lediglich 19 Prozent darüber.
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