Natuvion erwartet 2023 eine Art Schicksalsjahr für die Digitale Transformation. Massiver Fachkräftemangel und ein zunehmend enger Markt für Transformationsberater machen es Unternehmen schwer, ihre Ziele zu erreichen. [...]
„So werden sich SAP-Kunden, die noch nicht mit ihrer S/4HANA-Transformation begonnen haben, auf spürbare Wettbewerbsnachteile einstellen müssen. Denn die Modernisierung ihrer Systeme wird drastisch teurer und langwieriger ausfallen als bei denjenigen, die bereits angefangen oder ihre Transformation sogar schon abgeschlossen haben“, erklärt Holger Strotmann, Geschäftsführer bei Natuvion.
Unternehmen sind willig, jedoch nicht immer erfolgreich
In einer Studie hat Natuvion die Erfahrungswerte von Unternehmen ermittelt, die ihre technische Transformation bereits abgeschlossen haben. Das ernüchternde Ergebnis: Die Hälfte der Befragten, davon 50 Prozent aus den Kernindustrien Automotive, Life-Science und Energieversorgung, erklärten, dass sie ihre Transformationsziele nicht vollständig erreicht haben. Um diese Situation zu verbessern, müssen 2023 Transformationsprojekte besser geplant, vorbereitet und umgesetzt werden.
Verschärfend wirkt sich aus, dass die Anzahl an Transformationsprojekten im kommenden Jahr weiter drastisch steigen wird, während der Markt für IT-Kräfte leergefegt ist und die meisten Transformationsberater schon heute für das ganze nächste Jahr ausgebucht sind. „Viele Unternehmen werden diese Herausforderungen hart treffen. Im Zweifel werden sie Kompromisse in der Qualität eingehen müssen. Beides ist für die Marktaussichten und in Anbetracht des internationalen Konkurrenzdrucks kaum vertretbar“, so Strotmann.
Der ganz normale Wahnsinn und noch ein bisschen mehr
Für einige Branchen wird sich der Innovations- und Transformationsdruck in 2023 zudem durch staatliche und politische Entscheidungen maßgeblich erhöhen. Ein Beispiel ist die Situation bei den Energieversorgern. Kurzfristige Entscheidungen und neue Regelungen verschärfen den Druck in Transformationsprojekten erheblich. Gaspreisbremse oder Energiepreisdeckel sind nur zwei Beispiele, die auf Seiten der Energieversorger entsprechende Änderungen und Anpassungen in deren Systemen erforderlich machen.
Hinzukommt, dass unerwartete und gravierende Änderungen die bestehenden Transformationsprojekte auf den Kopf stellen, sie ausbremsen oder sie sogar komplett in Frage stellen werden. „In 2023 werden vor allem regulierte Branchen intensiv daran arbeiten müssen, die erzwungene Lage neu zu beurteilen und in die Transformationsprojekte einfließen zu lassen. Wenn man bedenkt, dass derartige Projekte oft eine Planungs- und Vorlaufzeit von bis zu zwei Jahren oder mehr haben wird deutlich, welche hohe Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit zukünftig von den Unternehmen verlangt wird“, erklärt der CEO von Natuvion.
Transformationsfenster schrumpfen
Die Internationalisierung der Wirtschaft sorgt dafür, dass es kaum noch Zeitfenster für Umstellungen oder gar Stillstandzeiten gibt. Der weltweite 24-Stundenbetrieb senkt die früher noch verfügbaren Zeitfenster für Systemumstellungen auf nahezu null. Gefragt sind Near-Zero-Downtime-Migrationsansätze, die eine Modernisierungen ganzer Plattformen im laufenden Betrieb ermöglichen.
Dauerbrenner Ressourcen- und Fachkräftemangel
Das Problem des Ressourcen- und Fachkräftemangels ist nicht neu und es wird sich in 2023 noch wesentlich verschärfen. Nicht optimal durchgeführte Transformationen, neue Projekte, Änderungen seitens des Gesetzgebers und der Politik, gepaart mit dem Druck der nationalen und internationalen Wirtschaft werden die intern verfügbaren Ressourcen und Experten im kommenden Jahr oft überfordern. Gleichzeitig hat bereits in 2021/22 ein Run auf Transformationsdienstleister begonnen, die ebenfalls teils händeringend nach Fachkräften suchen.
„Die vermutlich größte Herausforderung sowohl für Unternehmen als auch für Dienstleister wird der Fachkräftemangel sein. Dabei haben die Dienstleister einen gewissen Vorteil, denn sie bieten den Talenten eine abwechslungsreiche, spannende und dadurch attraktive Arbeit an. Größere Transformations-Dienstleister können zudem auf ein internationales Team bauen. Zudem können sie im Vergleich zur Industrie die vorhandenen Ressourcen deutlich besser und agil auf die Transformationsprojekte verteilen“, fasst der Strotmann zusammen.
„Das Jahr 2023 hat das Potenzial, eines der spannendsten der letzten 25 Jahre zu werden“, sagt der Geschäftsführer. „Wir von Seiten Natuvion sind darauf vorbereitet, dass noch weitaus mehr Transformationsprojekte auf uns zukommen werden, als wir bereits haben. Dabei ist es ist besonders wichtig, trotz aller Unsicherheiten, dem Zeitdruck und den weltweiten politischen Einflüssen, niemals die Qualität der Transformationsprojekte aus den Augen zu verlieren. Derartige Projekte sind zeit- und ressourcenintensiv und eine erfolgreiche Migration ist alternativlos. Unternehmen sind zum Erfolg verdammt, um den Aufwand zu rechtfertigen und um die positiven Effekte nutzen zu können.“
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