Eine Fujitsu-Befragung von 1.625 Führungskräften weltweit zeigt: Unternehmen haben Probleme mit den vier strategischen Kernelementen der digitalen Transformation: Mitarbeiter, Prozesse, Kollaboration und Technologie. [...]
Kaum ein Unternehmen würde heute die Bedeutung der digitalen Transformation infrage stellen. Jedoch können viele die einzelnen Elemente, die dafür notwendig sind, nicht im erforderlichen Maß umsetzen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Fujitsu-Studie. Von den insgesamt 1.625 befragten Führungskräften hat ein Drittel (33 Prozent) in den letzten zwei Jahren ein Digitalisierungsprojekt abgebrochen. Daraus entstanden Kosten von durchschnittlich 423.534 Euro. Zudem ist mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Unternehmen mit einem solchen Projekt gescheitert. Dies verursachte sogar Kosten von 555.000 Euro pro Projekt (in Deutschland sogar 1,1 Millionen Euro). 84 Prozent der Unternehmen sind überzeugt, dass ihre Kunden von ihnen einen höheren Digitalisierungsgrad erwarten, während 71 Prozent glauben, sie fielen in dieser Hinsicht hinter den Wettbewerb zurück. Das führt nach den Befürchtungen von zwei Dritteln (66 Prozent) der befragten Führungskräfte mittelfristig dazu, dass sie Kunden verlieren werden.
Die digitale Transformation wird nicht nur von Technologie getragen. Fujitsu hat untersucht, wo die einzelnen Unternehmen unter Betrachtung der vier transformationskritischen PACT-Elemente zurzeit stehen: Mitarbeiter, Initiative, Kollaboration und Technologie. Die Mehrheit der Befragten ist überzeugt, dass an der Digitalisierung kein Weg vorbeiführt. Entsprechend haben 46 Prozent auch bereits digitale Projekte initiiert, 86 Prozent planen solche Projekte in den nächsten 12 Monaten oder darüber hinaus. Bezüglich der PACT-Faktoren zeigen sich jedoch einige Herausforderunen.
Defizite bei der digitalen Kompetenz
90 Prozent der Unternehmen bestätigen, dass sie bestrebt sind, die Mitarbeiterzahl mit digitaler Expertise zu erhöhen. 70 Prozent sehen dabei klare Defizite bei den digitalen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter. Dieser Mangel ist für 80 Prozent der Unternehmen die größte Hürde in punkto Cybersicherheit. Dabei werden solche Fähigkeiten immer wichtiger: Für 93 Prozent sind sie in den nächsten drei Jahren erfolgsentscheidend. Weiterhin sind 83 Prozent der Befragten sicher, dass Künstliche Intelligenz die Anforderungen bis 2020 grundlegend verändern wird.
Operative Voraussetzungen und Prozesse
Im Hinblick auf die Herangehensweise und zentralen Prozesse, mit denen die digitale Transformation vorangetrieben wird, wähnt sich die überwiegende Mehrheit (90 Prozent) der Befragten bereits im Besitz einer entsprechenden Strategie. 83 Prozent gehen davon aus, dass das auch im Rest der Branche der Fall ist. Dennoch konstatieren knapp drei Viertel (74 Prozent), dass einzelne Projekte nicht immer im Einklang mit der entsprechenden Business-Strategie stehen. Für 72 Prozent sind „Schattenprojekte“ die einzige Möglichkeit, wirklich sinnvolle und wertschöpfende Innovationen im Unternehmen zu entwickeln. Auf der anderen Seite halten die hohen Kosten eines Scheiterns immerhin zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten von aufwändigen Transformationsprojekten ab.
Fokus auf Kollaboration
Führungskräfte stehen Kollaborationen sehr aufgeschlossen gegenüber. Bei 63 Prozent stehen dabei geplante oder bereits realisierte Co-Creation-Projekte im Fokus. Die bevorzugten Partner sind vornehmlich Technologie-Experten (64 Prozent) und Bestandskunden (42 Prozent). 79 Prozent würden sogar sensible Daten im Rahmen solcher Co-Creation-Projekte für die Partner freigeben. Für Unternehmen sind schnelle Erfolge besonders wichtig: Bleiben sie aus, würde das für fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten das Ende der Partnerschaft bedeuten.
Innovative Technologien
Die Hälfte der befragten Führungskräfte wollen innerhalb der nächsten zwölf Monaten neue innovative Systeme implementieren: Dazu zählen Cybersecurity- (52 Prozent) und IoT-Lösungen (51 Prozent), dicht gefolgt von Cloud Computing (47 Prozent) und Künstlicher Intelligenz (46 Prozent). Die Entscheider sind sich des desruptiven Charakters der technologischen Entwicklung durchaus bewusst. Für 86 Prozent entscheidet diese Frage in den kommenden fünf Jahren über Sein oder Nichtsein. Dabei bleibt einiges zu tun, denn 71 Prozent sind derzeit noch sehr skeptisch, ob ihr Unternehmen in der Lage ist, Künstliche Intelligenz wertschöpfend zu nutzen.
„Unsere Studie zeigt, dass Unternehmen die Chancen der Digitalisierung erkannt haben und bereit sind, in entsprechende Projekte zu investieren“, erklärt Rolf Werner, Head of Central Europe bei Fujitsu. „Damit diese Investitionen auch langfristig Früchte tragen, benötigen Unternehmen jedoch nicht nur die passende Technologie, sondern auch eine Strategie, wie sie diese in ihre Geschäftsprozesse integrieren. Dazu zählt auch, die Mitarbeiter umfassend für den Umgang mit digitalen Innovationen auszubilden und eine Innovationskultur innerhalb der Organisation zu fördern. Setzt ein Unternehmen auf nur einen dieser Faktoren, sind viele Digitalisierungsprojekte zum Scheitern verurteilt. Deshalb ist es besonders wichtig, das richtige Verhältnis zwischen den PACT-Elementen zu finden. Diesen Wandel kann kaum ein Unternehmen allein bewältigen. Ein starker Partner hilft dabei, die passende Technologie zu finden und diese gemeinsam mit dem Unternehmen an dessen spezifische Bedürfnisse anzupassen.“
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