Traditionelle Programme zur Führungskräfteentwicklung bringen nicht die Führungskräfte hervor, die es für den Unternehmenserfolg braucht. Das zeigt eine Studie von Bersin by Deloitte. Unter den Führungskräften verfügen demnach nur 60 Prozent über einen ausgeprägten Geschäftssinn. [...]
Unternehmen haben laut einer globalen Studie von Bersin by Deloitte großen Nachholbedarf bei der Entwicklung von Führungskräften. Nur ein Viertel der Unternehmen weist einen hohen Reifegrad im Bereich Leadership auf und unter den Führungskräften verfügen wiederum nur 60 Prozent über einen ausgeprägten Geschäftssinn. Dabei macht eine umfassende Führungskräfteentwicklung die Unternehmen erfolgreicher und innovativer: Sie erzielen um ein Drittel mehr Gewinn und sind doppelt so profitabel.
Die Studie basiert auf der Befragung von weltweit über 2.000 Geschäftsführern und HR-Leitern und identifiziert großen Aufholbedarf: Drei Viertel der Unternehmen weisen in der Führungsentwicklung einen niedrigen Reifegrad auf. Sie fokussieren hauptsächlich auf formale Trainingsprogramme. Das hat auch negative Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg.
„Angesichts von disruptiven Marktentwicklungen, neuen Technologien und veränderten Kundenerwartungen brauchen Unternehmen Führungskräfte, die in der Lage sind auf diese Veränderungen professionell zu reagieren und den Wandel aktiv zu gestalten“, erklärt Jan Krims, Director bei Deloitte Österreich.
Hoher Reifegrad der Führung bringt mehr Unternehmenserfolg
Die Studie zeigt einen direkten Zusammenhang zwischen Führung und wirtschaftlichem Erfolg. „Unternehmen mit einem hohen Reifegrad der Führung erzielen um ein Drittel mehr Gewinn pro Mitarbeiter. Zudem sind sie doppelt so profitabel wie andere, die nur auf formale Führungsprogramme setzen“, erläutert Studienautorin Andrea Derler von Bersin by Deloitte.
Auf Basis der Untersuchungsergebnisse hat Bersin by Deloitte ein Leadership Maturity Modell entwickelt. Insgesamt beinhaltet dieses Modell 17 wirksame Unternehmenspraktiken zur Entwicklung guter Führung und kompetenter Führungskräfte. Je mehr Faktoren ein Unternehmen umsetzt, desto höher dessen Platzierung im Leadership Maturity Modell. Fünf Faktoren sind dabei essenziell:
- Klare Kommunikation, was in der jeweiligen Organisation unter guter Führung verstanden wird.
- Konfrontation mit neuen Situationen: Führungskräfte werden gezielt und häufig neuen Situationen ausgesetzt, in denen sie von Kollegen, Kunden und Experten lernen können.
- Aktiver Wissensaustausch zwischen Führungskräften in unterschiedlichen Unternehmensbereichen wird gefördert und gefordert.
- Ermutigung zur Risikofreude: Führungskräfte sollen Risiken eingehen, neue Ideen entwickeln und innovative Konzepte ausprobieren.
- Zusammenarbeit: Die Aufgabe der Führungskräfteentwicklung wird gemeinsam von der Unternehmensführung und der HR-Abteilung wahrgenommen.
Diese Faktoren machen klar: Für erfolgreiche Führungskräfteentwicklung braucht es den richtigen Rahmen, der über formale Programme hinausgeht. „Die klassische Führungskräfteentwicklung bleibt weiterhin wichtig. Unsere Beratungspraxis und die aktuellen Studienergebnisse zeigen aber: Erst die Nutzung und Gestaltung des organisatorischen Umfelds ermöglichen, dass Führungskräfte wirklich wachsen. Die Förderung von Leadership muss in der DNA der Unternehmen verankert werden“, so Krims.
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