Unternehmen müssen digitale Transformation ganzheitlich angehen

Ganzheitlichkeit – das ist die Idee hinter der Information Supply Chain. Sie stellt analog zur Supply Chain in der Produktion die "Kette" dar, in der sich Informationen durch die Unternehmen bewegen. Dabei sind auf Seiten der IT-Systeme verschiedene Softwarelösungen betroffen, die Unternehmen in den Fokus stellen sollten, um den Informationsfluss und damit die Digitalisierung im eigenen Unternehmen voran zu bringen. [...]

Alle in Unternehmen zum Einsatz kommenden Softwarelösungen lassen sich innerhalb der Information Supply Chain nach ihrer Funktion auf verschiedenen Ebenen verorten: Lösungen dienen der Datenbeschaffung, der Datenaufbereitung/-verarbeitung und der Datendistribution. Die Kette ist dabei als Netzwerk der Systeme zu verstehen, durch das sich Daten im Unternehmen bewegen. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Daten und Informationen zum zentralen Hebel für die digitale Transformation im Unternehmen werden.

ISCM – neuer Wein in alten Schläuchen?

Von der Idee her verwandte Teilkonzepte werden schon länger verfolgt, Stichworte sind das Aufbrechen von Anwendungs-/Datensilos, Datenintegration oder die Standardisierung von Schnittstellen. Information Supply Chain Management kann als komplementärer Begriff zur Vision Digitalisierung verstanden werden, der mit dem Fokus auf die Praxis als klarer Umsetzungsvorschlag zu verstehen ist: Integrieren und managen Sie die Informationen ganzheitlich, die in Ihrem Unternehmen erhoben, verarbeitet und verteilt werden.

Erweiterung zum Product Lifecycle Management (PLM) der Industrie
In der Industrie ist mit dem Product Lifecycle Management ein Vorgehensmodell etabliert, das Informationen entlang des Produktlebenszyklus aufnimmt. Darunter sind das Produktdatenmanagement (PDM) zu sehen, elektronisches Design (eCAD), Projektmanagement usw. Was bringt also ISCM neues, was hier nicht schon erfasst ist? ISCM geht über PLM hinaus, als dass auch produktferne Wertschöpfungsprozesse mit in das ganzheitliche Management integriert werden. So sind Vertriebs- und Marketingprozesse im PLM nicht abgebildet, im ISCM aber ein wichtiger Aspekt, da wirtschaftlich relevant. Mit Bestrebungen im Rahmen der Digitalisierung, wie der Entwicklung des „digitalen Zwillings“ zu Produkten, muss der Fokus von der physischen Supply Chain hin zur digitalen Information Supply Chain wandern.
 
Auf dem Weg zu einem Vergleichsstandard für Digitalisierung: EDEN Study

Die European Digital Entity Norm (EDEN), die von The Group of Analysts ins Leben gerufen und in Kooperation mit techconsult umgesetzt wurde, möchte die Status-quo-Ermittlung unterstützen und Interpretationsansätze liefern, um Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation zu begleiten. Die gleichnamige Studie legt dabei den Fokus auf Software-Lösungen, die entlang der Information Supply Chain eingesetzt werden. Auf dieser Grundlage bietet die EDEN Level-Bestimmung erste Anhaltspunkte für Unternehmen, die sich bisher noch nicht mit der Information Supply Chain auseinandergesetzt haben.

EDEN Level als individuelle Standortbestimmung für Unternehmen
Unternehmen können sich mit den Ergebnissen der Studie messen und ihren eigenen Digitalisierungsgrad ermitteln. Für diese Standortsbestimmung wurde ein Bewertungsschema geschaffen, mit dem der sogenannte EDEN Level berechnet wird. Dieser berücksichtigt die Einschätzung der digitalen Lage im Unternehmen und die Umsetzung des ISCM sowie die Nutzung und Verarbeitung von Daten. Der EDEN Level dient als Vergleichswert, der es ermöglicht das eigene individuelle Ergebnis mit den Studienergebnissen zu vergleichen. Maximal sind 2.500 Punkte möglich.


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