Unternehmen ohne Digitalisierungsstrategie verlieren Mitarbeiter

Schlecht auf die Digitalisierung vorbereitete Unternehmen haben es schwer, ihre Mitarbeiter zu halten. Das zeigt der fünfte Digital Business Report von Deloitte und MIT Sloan Management Review. Der Report basiert auf einer weltweiten Befragung von 3.700 Führungskräften und Mitarbeitern aus 131 Ländern. [...]

Vielen Unternehmen fehlt noch immer eine adäquate Digitalisierungsstrategie. Dies hat laut dem Digital Business Report negative Auswirkungen auf die Mitarbeiterfluktuation: Mehr als die Hälfte der Angestellten von Unternehmen mit niedrigem Digitalisierungsgrad will in den nächsten drei Jahren kündigen. Bei den Führungspositionen zeigt sich ein ähnliches Bild: Ein Drittel der befragten Führungskräfte plant den Arbeitgeber im nächsten Jahr zu verlassen, sollten nicht ausreichend Ressourcen und Möglichkeiten zum digitalen Wandel geschaffen werden.
„Viele Mitarbeiter und Führungskräfte sind bereit ihr Unternehmen zu verlassen, wenn dieses den digitalen Anschluss verpasst“, warnt Julian Mauhart, Partner bei Deloitte Österreich. „Dieser globale Trend kommt auch immer mehr in Österreich an. Die Notwendigkeit zum digitalen Fortschritt hat sich in den Köpfen verfestigt, jetzt müssen in den Unternehmen Taten folgen – denn die Mitarbeitermobilität nimmt stetig zu.“
Nur die Hälfte der Unternehmen hat eine Digitalstrategie
Ein Blick auf den Digitalisierungsgrad der Unternehmen zeigt, dass viele noch nicht bereit für die digitale Transformation sind. Nur 52 Prozent der Unternehmen haben eine klare und kohärente Digitalisierungsstrategie. 29 Prozent geben an, überhaupt keine digitale Strategie zu haben. Weitere 19 Prozent konnten keine klare Aussage dazu machen. 
Technisch fortschrittliche Betriebe punkten bei Bewerbern
Gut auf die Digitalisierung vorbereitete Unternehmen haben deutlich bessere Chancen, neue qualifizierte Mitarbeiter zu finden. 71 Prozent der Unternehmen mit klarer Digitalisierungsstrategie schaffen es, damit die Aufmerksamkeit von Bewerbern auf sich zu ziehen. Unternehmen im digitalen Anfangsstadium fällt dies bedeutend schwerer (10 Prozent). „Den Kampf um die besten Talente entscheiden Arbeitgeber für sich, die technologisch am Puls der Zeit sind“, betont Julian Mauhart.
Fünf entscheidende Faktoren für die digitale Transformation 
Um im Digitalisierungswettlauf mithalten zu können, müssen Unternehmen ihre Prozesse auf allen Ebenen entsprechend adaptieren. Der Deloitte-Report identifiziert fünf entscheidende Faktoren: Strategie, Aufgaben und Erwartungen, Kultur, Personalentwicklung und Struktur müssen im Prozess der digitalen Transformation ineinander greifen. So muss die digitale Strategie in die gesamte Unternehmensstrategie eingebunden werden, die Aufgaben in gemeinsamen Projekten und nicht in abgeschotteten Silos abgewickelt werden, die Kultur offen für Fehler und Risiken sein, die Soft Skills der Mitarbeiter aufgewertet und die Strukturen flexibler werden. 
„Entscheidend für die erfolgreiche Arbeit an der digitalen Transformation ist auch der Fokus auf Aspekte der Unternehmenskultur und Personalentwicklung. Klarheit über den Umgang mit Risiken und Fehlern sowie Klarheit über Aufgaben und Erwartungen aller Beteiligten sind essenziell“, so Julian Mauhart abschließend.


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