Unternehmen setzen auf Modernisierung ihrer IT-Netzwerke

42 Prozent der Unternehmensnetzwerke weltweit sind veraltet. Die Unternehmen investieren jedoch erstmals seit fünf Jahren wieder stärker in die Optimierung ihrer Netzwerke. Hintergrund ist der Trend zu mobilem Arbeiten, dem Internet der Dinge sowie Software-Defined Networking (SDN). [...]

Weltweit investieren Unternehmen erstmals seit 2010 wieder vermehrt in die Modernisierung ihrer IT-Netzwerke, da sie verstärkt auf Software-Defined Networking (SDN), mobiles Arbeiten und Internet der Dinge setzen. Zum ersten Mal seit fünf Jahren sinkt der Altersdurchschnitt von Unternehmensnetzwerken dieses Jahr: Statt 53 Prozent 2014 waren 2015 nur noch 42 Prozent der analysierten Technologiegeräte entweder alternd oder veraltet. Das ist eines der Ergebnisse des Network Barometer Report 2016 von Dimension Data. Der Report analysiert, vergleicht und bewertet seit 2009 weltweit und branchenübergreifend Unternehmensnetzwerke und deren Einfluss auf den Geschäftserfolg.
Beim diesjährigen Report wurden Daten von 300.000 Servicefällen der von Dimension Data betreuten IT-Netzwerke erfasst. Zudem führte Dimension Data 320 Bewertungen im Bereich Technologie-Lebenszyklusmanagement durch, die 97.000 Netzwerkgeräte in Unternehmen aller Größen und aller Industriezweige in 28 Ländern umfassten. „Seit 2010 war ein Altern der Netzwerke zu beobachten. Der diesjährige Bericht kehrt diesen Trend um. Zum ersten Mal seit fünf Jahren sehen wir, dass Netzwerke deutlich langsamer altern“, sagt Jürgen Horak, CEO von Dimension Data Austria.
„Alternde Netzwerke sind nicht zwingend alarmierend“, so Horak und: „Manche Unternehmen nützen ältere Netzwerke, um die Investitionen für eine Modernisierung aufzuschieben. Sie müssen sich jedoch im Klaren darüber sein, dass sie dafür ein anders angelegtes Supportmodell benötigen, was wiederum mit kontinuierlich steigenden Kosten verbunden ist. Zudem unterstützen ältere Netzwerke unter Umständen neue Technologien wie Software-Defined Networking oder Collaboration- und Cloudlösungen nicht.“
Akute Risiken
Obwohl viele Netzwerke aktualisiert wurden, warnt der Report vor akuten Sicherheitsrisiken: Bei den 97.000 untersuchten Geräten in Netzwerken stieg weltweit die Anzahl der Geräte mit mindestens einer bekannten Sicherheits-Schwachstelle von 60 Prozent im Vorjahr auf 76 Prozent im aktuellen Zeitraum – dem höchsten Wert der vergangenen fünf Jahre.
In Europa war der Anstieg der Netzwerk-Schwachstellen besonders dramatisch und beträgt sogar besorgniserregende 82 Prozent (2015: 51 Prozent). Bei den dokumentierten Störfällen entfällt mehr als ein Drittel (37 Prozent) auf menschliches Versagen sowie eine falsche Konfiguration. Sie wären daher mit einer entsprechenden Qualitätskontrolle, Konfigurationsverwaltung sowie Automatisierung vermeidbar.
Die Reaktion auf Störfälle hat sich dagegen erfreulicherweise verbessert und ist in den von Dimension Data überwachten Netzwerken im Durchschnitt um 69 Prozent schneller geworden. Auch die durchschnittlichen Reparaturzeiten konnten um 32 Prozent gesenkt werden. 
Weitere Erkenntnisse des Network Barometer Reports 2016 sind: 
  • Die Einführung von IPv6 schreitet weiter voran: Mittlerweile nutzen 41 Prozent der Geräte die neueste Version des Internetprotokolls (IP). Das erlaubt Unternehmen mit neueren Netzwerken, ihre Digitalisierungsstrategien voranzutreiben, indem sie Konnektivität in den Bereichen Internet der Dinge, Big Data, Analytics und Containerisation ermöglichen. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 21 Prozent. „Der Umstieg auf den neuen IPv6-Standard ist für Unternehmen unumgänglich, denn die steigende Anzahl an miteinander verbundenen Geräten wird zu einem Mangel und irgendwann zu einer Unerreichbarkeit von IPv4-Adressen führen“, erläutert Horak.
  • Auch Software-Defined Networking sei laut Horak stark im Kommen, die Umstellung in den Unternehmen befinde sich aber noch im Anfangsstadium. Heute sind nur wenige Unternehmensnetzwerke in der Lage, einen auf Software-Defined Networking basierenden Zugang umzusetzen. 2015 konnten weniger als 0,4 Prozent der Geräte ein softwaredefiniertes Wide Area Network (WAN) unterstützen und nur 1,3 Prozent der Switches in Rechenzentren waren SDN-fähig.

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