Österreichs IT-Entscheider rechnen durchwegs mit Expertenmangel. Laut einer Umfrage von IDC für Nagarro halten die meisten Befragten interne Weiterbildungsmaßnahmen zwar für zielführend, mehr als 70 Prozent glauben jedoch an Offshoring Services als Variante. [...]
Haben wir in Österreich zu wenig Experten für die Herausforderungen der digitalen Transformation? Diese Frage führt unvermittelt zu Fach- und Werte-Diskussionen. Der IT-Konzern Nagarro, dessen Arbeitsmodell das Hybrid-Souring, also eine Kombination von On-Site Expertise mit klassischen Offshoring Services ist, ließ in einer IDC Befragung hundert heimische Unternehmen zum Thema „IT Skills und Hybrid Offhsoring in Österreich“ Stellung beziehen. Vladimir Kroa, IDC Associate Vice President IT Services, fasst zusammen: „Man muss erkennen, dass Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum unmittelbar von der Manpower abhängen, die man zur Verfügung hat. Die Wahrheit ist, dass es schlicht zu wenig interne Entwickler gibt, die diese Aufgaben bewältigen können.“
Budgets, Fachkräftemangel und Flexibilität
Als besonders relevante Themen, welche die IT auch bis auf weiteres beschäftigen werden, stufen die Befragten Big Data, Security und Cloud Computing ein. Große Engpässe sehen die IT Entscheider derzeit in der Softwareentwicklung, konkret für Systemintegration und Application Development. Eine Verschärfung des Expertenmangels wird für praktisch alle Technologien – u.a. Big Data, Cloud, Machine Learning, Cognitive, Augmented und Virtual Reality – erwartet.
Auf die Frage nach Alternativen geben mehr als 70 Prozent der Befragten an, dass Hybrid Offshoring eine interessante Variante sein kann, um dem Expertenmangel zu begegnen. Als Hemmfaktoren führen die IT Entscheider erhöhten Erklärungsbedarf, Kommunikationsaufwand sowie kulturell bedingte Missverständnisse an. Gleichwohl der Großteil interne Weiterbildung und Kooperationen mit Ausbildungsstätten für die geeignetsten Maßnahmen zur Gegensteuerung halten, führt man wesentliche Argumente für Offshoring an: 36 Prozent nennen als Antriebsfaktoren die geringeren Kosten, den Fachkräftemangel (37 Prozent) und die höhere Flexibilität (36 Prozent). Aus der Survey ist in dieser Frage deutlich der Konflikt der Entscheider zwischen Wunsch und Wirklichkeit ablesbar.
„Die Umfrage hat eindrucksvoll gezeigt, dass Shoring ein Werkzeug ist, dass Unternehmen einsetzen werden, manchmal sogar müssen“, resümiert Damianos Soumelidis, Geschäftsführer von Nagarro Österreich. Kroa fügt hinzu: „Es kostet Zeit und Geld, die erforderliche Innovation, Agilität und die Special Skills bereitzustellen. Unternehmen brauchen also einen Backup Plan, der ihnen die Skalierbarkeit in alle Richtungen einräumt.“
Be the first to comment