„URL Madness“ erfordert Umdenken in der IT

In mehr als der Hälfte aller Unternehmen der DACH-Region werden 10 oder mehr SaaS- und Mobile-Applikationen geschäftlich genutzt. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie zum Identity- und Access-Management des Softwareanbieters Matrix42. Gleichzeitig belegt die Studie, dass nur wenige Firmen ein solides Konzept für das Management mobiler Apps oder SaaS-Lösungen haben. [...]

Große wie kleine und mittelständische Unternehmen stellen ihren Mitarbeitern für deren Arbeit heute unterschiedlichste Geräte und Cloud-Lösungen zur Verfügung. Der Grund: es gibt immer mehr SaaS-Anwendungen, mit denen sich das tägliche Business besser und schneller umsetzen lässt. So wundert es nicht, dass 58 Prozent der von Matrix42 befragten Unternehmen angaben, bereits mehr als zehn externe SaaS-Anwendungen im Einsatz zu haben. 12 Prozent konnten sogar bestätigen, dass bei ihnen deutlich mehr – nämlich bis zu 30 solcher moderner Anwendungen aus der Cloud – in der täglichen Praxis verwendet werden. Mit über 20 Prozent ist Microsoft Office 365 die am meisten verwendete Applikation, gefolgt mit 17 Prozent von Dropbox sowie SAP (14 Prozent) und Google Apps (13 Prozent).

URL MADNESS

„Da diese Art zu arbeiten sehr flexibel und damit erfolgreich ist, werden die Anzahl und die geschäftliche Nutzung von SaaS- und Web-Anwendungen voraussichtlich auch in Zukunft weiter steigen“, erklärt Oliver Bendig, CTO bei Matrix42. „Schließlich liegen die Vorteile für Anwender und Unternehmen auf der Hand: Web- und SaaS-Apps sind jederzeit und überall verfügbar und können über alle Geräte genutzt werden. Für die IT-Abteilungen entstehen hierdurch aber neue Herausforderungen bzgl. Zugriffskontrolle und Bereitstellung von Apps.“ Dies bestätigt die aktuelle Matrix42-Studie, aus der hervorgeht, dass 23 Prozent der befragten Unternehmen davon ausgehen, dass der Einsatz von SaaS-Anwendungen in den nächsten 12 Monaten stark zunehmen wird. Das wiederum verursacht andere Herausforderungen: Die Anwender müssen sich zu viele unterschiedliche Kennwörter und Nutzerkennungen merken. Hinzu kommt, dass es für klassische Anwender schwierig ist, sich alle für die Arbeit erforderlichen Web-Adressen zu behalten. Amerikanische Analysten bezeichnen diesen Zustand bereits als „URL-Madness“. Gleichzeitig wird die Benutzerverwaltung in den unterschiedlichen SaaS-Anwendungen für die IT immer komplexer und unübersichtlicher.

Erschwerend kommt hinzu, dass kaum noch zwischen geschäftlicher und privater Nutzung differenziert wird. Das zeigen die Ergebnisse der Studie mehr als deutlich: Die Frage, ob private Anwendungen, wie beispielsweise Evernote oder Dropbox, auch geschäftlich genutzt würden, bejahten 49 Prozent. Wenn man zudem bedenkt, dass laut Forrester die Unternehmen bis Ende des Jahres durchschnittlich bis zu 66 verschiedene SaaS-Anwendungen im Einsatz haben werden, wird klar, vor welcher Herausforderung Anwender und IT-Verantwortliche stehen.

IAM ALS LÖSUNG

Doch sind die Unternehmen dafür gewappnet und verfügen über entsprechende Prozesse sowie Tools? Welche Möglichkeiten gibt es, „URL-Madness“ und die Zugriffskontrolle in der Cloud- und Mobile-Ära erfolgreich zu bewältigen? Knapp 60 Prozent der Unternehmen können sich eine mögliche Lösung in der Einführung einer modernen Identity- und Access-Management-Lösung vorstellen. Ein Viertel der Befragten äußert sich sogar mit einem eindeutigen „Ja“ zur Einführung einer zentralen Managementlösung für Nutzerkonten und Kennwörter, von der sie sich nachhaltige Erleichterungen versprechen.

Die Studie wurde im März 2015 auf der CeBIT in Hannover durchgeführt. Teilgenommen haben insgesamt 1019 Unternehmen. (pi)


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