Für Aufsehen sorgt derzeit die Rückkehr des amerikanischen Hightech-Redakteurs Paul Miller in die digitale Welt des Internet. Der 26-Jährige Blogger fühlte sich ausgebrannt und wollte der Flut an E-Mails, Tweets und Postings entkommen und "aus dem Hamsterrad der modernen Welt ausbrechen". [...]
„Ich dachte, das Internet macht mich unproduktiv und korrumpiert meine Seele.“ Seit gestern, Donnerstag, ist er wieder zurück und um eine wichtige Erkenntnis reicher: „Ich kann nicht sagen, dass mein Leben ohne Internet nicht anders war, aber es war nicht mein reales Leben.“
Am 30. April des vergangenen Jahres kappte er seine Internetverbindung, schaltete den WLAN-Router aus und tauschte sein Smartphone gegen ein herkömmliches Handy. Sein Ziel war es herauszufinden, was das Internet über die Jahre mit ihm gemacht hat. Auch wollte er das „reale Leben“ hinter dem Web-Browser entdecken. Miller kündigte seinen Job, zog nach Colorado zu seinen Eltern, las und schrieb viel. Er fühlte sich frei.
Doch nach und nach änderte sich die Situation. Anfangs lebte er nach dem Motto „Ich nutze kein Internet“, doch offline zu sein, wurde allmählich banal und alltäglich. Vor allem die Pflege seiner sozialen Kontakte gestaltete sich ohne das World Wide Web schwierig. „Mein Plan war es, das Internet zu verlassen, den wahren Paul zu finden und die reale Welt zu entdecken. Doch der wahre Paul und die reale Welt sind bereits untrennbar mit dem Internet verbunden“, konstatiert Miller. Sehr viel Realität sei im Virtuellen und sehr viel Virtuelles in der Realität. (pte)
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