US-Forscher machen PET-Flaschen zu Akkus

Materialforscher der University of California am Standort Riverside nutzen ausgediente Getränkeflaschen und andere Produkte aus Polyethylenterephthalat (PET) zur Speicherung elektrischer Energie. Die Wissenschaftler haben hierzu PET-Schnipsel in einer Flüssigkeit aufgelöst. [...]

PET-Flaschen und und andere Produkte aus Polyethylenterephthalat können zur Energiegewinnung genutzt werden. (c) Pixabay

Mit einer Technik namens Elektrospinnen haben die Experten nanometerdicke Fäden hergestellt. Bei diesem Verfahren wird ein starkes elektrisches Feld eingesetzt, das die Fasern gewissermaßen aus der Lösung herauszieht. Die feinen Fäden wurden anschließend unter Luftabschluss in einem Reaktor erhitzt. Dabei verwandelten sich die Fasern in Kohlenstofffäden, die elektrischen Strom leiten. Nun formten die Fachleute, nachdem sie ein Bindemittel hinzugaben, daraus Folien und ließen sie trocknen.

Zwischen zwei dieser hauchdünnen Folien legten sie einen ebenso dünnen Elektrolyten und rollten das Sandwich auf. Es entstand ein sogenannter „Super-Cap“, ein Kondensator, der besonders viel elektrische Energie speichern kann, ähnlich wie eine Batterie. Es gibt allerdings zwei Unterschiede, die für oder gegen die beiden Speicher sprechen: Kondensatoren können Strom sekundenschnell aufnehmen. Andererseits können sie pro Volumeneinheit weit weniger Energie speichern.

Upcycling verbilligt Stromversorgung

Das schnelle Laden prädestiniert die Super-Caps für die Aufnahme etwa von Energie, die beim Bremsen von Elektrofahrzeugen frei wird. Kondensatoren anderer Bauart werden bereits in Elektroautos, Straßenbahnen, Brennstoffzellenzügen und sogar in Formel-1-Boliden eingesetzt. „Wir glauben, dass unsere Entwicklung ökologische und wirtschaftliche Vorteile hat“, sagt Arash Mirjalili. „Unser Ansatz bietet Chancen für die zukünftige Forschungs- und Entwicklungsarbeit.“

Die ist bereits im Gang. Die Forscher Mihri und Cengiz Ozkan dotieren die Flüssigkeit, in der die PET-Stücke gelöst sind, mit Fremdatomen wie Bor, Stickstoff oder Phosphor, um die elektrischen Eigenschaften der daraus hergestellten Kohlenstofffasern zu verbessern. „2040 fahren 30 Prozent aller Autos elektrisch“, sagt Mihri Ozkan. Das Upcycling von Plastikflaschen könne die Gesamtkosten für deren Stromversorgung demnach deutlich senken. Außerdem verringere sich dadurch die Umweltbelastung durch Plastikmüll.


Mehr Artikel

News

KI in der Softwareentwicklung

Der “KI Trend Report 2025” von Objectbay liefert Einblicke, wie generative KI entlang des Software Engineering Lifecycle eingesetzt wird. Dafür hat das Linzer Softwareentwicklungs-Unternehmen 9 KI-Experten zu ihrer Praxiserfahrung befragt und gibt Einblicke, wie der Einsatz von KI die IT-Branche verändert wird. […]

News

F5-Studie enthüllt Lücken im Schutz von APIs

APIs werden immer mehr zum Rückgrat der digitalen Transformation und verbinden wichtige Dienste und Anwendungen in Unternehmen. Gerade im Zusammenhang mit kommenden KI-basierten Bedrohungen zeigt sich jedoch, dass viele Programmierschnittstellen nur unzureichend geschützt sind. […]

News

VINCI Energies übernimmt Strong-IT

VINCI Energies übernimmt Strong-IT in Innsbruck und erweitert damit das Leistungsspektrum seiner ICT-Marke Axians. Strong-IT schützt seit mehr als zehn Jahren Unternehmen gegen digitale Bedrohungen, während Axians umfassende IT-Services einbringt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*