US-Wahlkampf: Falsche Twitter-Freunde im Trend

Rund 30 Prozent von Barack Obamas Twitter-Anhängern sollen gekauft worden sein. Auch der Republikaner Mitt Romney, sein Konkurrent im Kampf um die US-Präsidentschaft, soll sich unlauterer Mittel bedient haben - er kommt auf 21,9 Prozent. [...]

Das ist das Ergebnis einer Studie von Digital Evaluations, in der mit verschiedenen wissenschaftlichen Parametern die gesamte Gefolgschaft der beiden Politiker analysiert wurde. „Wir können nicht sagen, ob die Wahlkampfbüros für diese falschen Freunde verantwortlich sind. Jeder kann um 20 Dollar 50.000 gefälschte Accounts kaufen und sie jeder beliebigen Person widmen. Falls dies aber der Fall sein sollte, ist es natürlich nicht fair“, sagt Forschungsleiter Marco Camisani Calozari, Professor an der Universität in Milano, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext.
In der Studie werden Obama 5.326.883 und Romney 178.237 gefälschte Twitter-Konten zugerechnet. Die Berechnung berücksichtigt dabei aber nicht Profile, die nicht zugeordnet werden konnten, weil sie für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Für die Studie wurde eine eigene Software entwickelt. Der Algorithmus suchte nach menschlichem Verhalten und verglich das Ergebnis mit der Gesamtanzahl der jeweiligen Anhänger.
„Diese Profile werden von automatischen Programmen erstellt. Dadurch wird die tatsächliche Anzahl von Fans manipuliert, was eine richtige Beurteilung des wirtschaftlichen und politischen Wertes eines Profils erschwert. Mit meiner Methode gelang es uns, falsche oder inaktive Twitter-Konten zu enttarnen“, so Calozari.
Erst vor wenigen Tagen beschuldigte ein US-Blogger Romney, er hätte sich Follower gekauft. 75.000 neue Freunde sollen an einem Tag dazugekommen sein. Romneys Wahlkampfteam kündigte eine Untersuchung der Angelegenheit an und wies die Beschuldigungen entschieden zurück.
Laut dem italienischen Forscher spielt Twitter im US-Wahlkampf trotz der Anschuldigungen eine wichtige Rolle. „Es ist wichtig zu verstehen, dass sich hinter den Profilen auch Menschen befinden. Das große Problem sind aber die Medien, die der Anzahl der Twitter-Anhänger eine viel zu große Bedeutung zumessen“, so Calozari abschließend. (pte)

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