Der Anteil junger Erwachsener, die ein Unternehmen besitzen, ist in den USA so gering wie seit 24 Jahren nicht mehr. [...]
Im Jahr 2013 besaßen nur 3,6 Prozent der Haushalte, die von einem jungen Erwachsenen unter 30 geführt wurden, einen Anteil an einem privaten Unternehmen. Das geht aus den Zahlen der Federal Reserve Data hervor. Im Vergleich dazu lag der Anteil 2010 noch bei 6,1 Prozent. 1989 betrug er gar noch 10,6 Prozent.
Ökonomen versuchen diesen Trend damit zu erklären, dass die jungen Absolventen heute aufgrund der Rezession eine schlechtere finanzielle Basis mitbringen und es für sie darüber hinaus schwierig ist, Arbeitserfahrungen aufgrund des schwierigen Arbeitsmarktes zu sammeln. Einige glauben jedoch auch, dass Institutionen wie die Schulen es verabsäumt haben, den Heranwachsenden näherzubringen, welche Herausforderungen auf Unternehmensgründer warten, wenn sie eine Firma gründen.
„Viele traditionelle Programme, speziell an den High-Schools, verbreiten die Ansicht, dass Startups nur kleinere Versionen von existierenden Unternehmen sind“, meint Steve Blank von der University of California. „Schulen gehen von der Annahme aus, dass Unternehmertum nicht mehr als ein Job ist, den man lehren kann, wie Buchhaltung“, so Blank weiter. Jedoch sind Unternehmensgründer oft mit multiplen Unsicherheiten konfrontiert. Nicht zuletzt führt diese unrealistische Erwartungshaltung dazu, dass, gemäß den Daten der Ewing Marion Kauffman Foundation nur 46 Prozent der Startups mit Mitarbeitern die ersten fünf Jahre ihres Bestehens überleben.
Auch prominente und etablierte Geschäftsleute, wie der AOL Mitgründer Steve Case und die ehemalige Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina haben das Problem erkannt und dazu aufgerufen, einen nationalen Unternehmerwettbewerb durchzuführen, in denen Teams von Grundschul-, Unterstufen- und Oberstufen-Schülern ihre Unternehmensideen an eine Jury weiterleiten.
Das Network for Teaching Entrepreneurship (NFTE), eine Non-Profit-Organisation, stellt ihrerseits eine Unternehmerausbildung für 40.000 Schüler aus Haushalten mit geringem Einkommen in 300 Schulen zur Verfügung. Gerade testet die Organisation ein sechsstündiges Onlineprogramm, das den Unternehmensstart einer fahrenden Imbissbude simuliert.
Ein anderes Online-Tool, das die Organisation zur Verfügung stellt, ist der Austausch von Businessideen mit anderen Studenten. „Wir versuchen, die Interaktion zu stärken, um begreiflich zu machen, dass Unternehmertum nicht nur das Schreiben eines Business-Plans ist“, meint Dawn Bowlus, Professorin des Entrepreneurinstituts der University of Iowa. (pte)
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