Die US-amerikanische Federal Communications Commission und ihr mexikanisches Pendant haben bekanntgegeben, dass sie eine Initiative zur Eindämmung des Diebstahls und des Schmuggels von Mobiltelefonen und anderer Unterhaltungselektronik ins Leben rufen. [...]
Die Zahl der gestohlenen Geräte in den USA steigt stetig an und zuletzt sind vermehrt Fälle bekanntgeworden, in denen in den Vereinigten Staaten gestohlene Telefone in Mexiko oder Lateinamerika weiterverkauft wurden. Die Einrichtung einer gemeinsamen Datenbank für gestohlene Unterhaltungselektronik haben die beiden Staaten schon im April dieses Jahres beschlossen.
Die grenzübergreifende Datenbank erfasst die IMEI-Nummern der Handys, mit denen die Geräte zweifelsfrei identifiziert werden können. So ist es möglich, ein Smartphone in den Netzen aller teilnehmenden Betreiber zu sperren, selbst wenn zuvor eine neue SIM-Karte eingelegt wurde. Der grenzübergreifende Handel mit gestohlenen Geräten ist ein lukratives Geschäft, da neuwertige Technik-Spielzeuge mittlerweile sehr teuer sind. Dazu kommt, dass die Zahl der Geräte immer noch zunimmt. Deshalb sind auch steigende Diebstahlszahlen keine Überraschung.
In New York wird etwa der Anstieg der U-Bahn-Kriminalität hauptsächlich auf Diebstähle von mobilen Geräten zurückgeführt. Vor allem Apple-Produkte erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Datenbank soll Dieben künftig den Verkauf gestohlener Ware auch grenzübergreifend erschweren.
Auch in Europa nimmt die Zahl der entwendeten mobilen Geräte zu. In Schweizer Städten stieg die Zahl der gestohlenen Mobiltelefone seit 2010 teilweise um mehr als 40 Prozent an, schreibt 20 Minuten in Berufung auf Polizeiquellen. Auch in Europa werden viele gestohlene Geräte über die Grenzen geschafft, wie eine Sprecherin des österreichischen Netzbetreibers A1 gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext bestätigt. Eine europaweite einheitliche Datenbank ist derzeit aber nicht geplant. Die vielen Netzbetreiber und Behörden machen eine Einigung kompliziert.
Die Telekommunikationsanbieter schaffen es nicht einmal, in Österreich eine gemeinsame IMEI-Datenbank zu erstellen, die eine netzübergreifende Sperre ermöglichen würde. Die Polizei hat zwar eine Liste, kann aber keine Sperren durchführen. Europäischen Besitzern von teuren mobilen Geräten sei deshalb geraten, besonders gut auf ihr Gerät aufzupassen. Auf Smartphone-Funktionen, die eine Ortung oder Löschung des Geräts aus der Entfernung zulassen, ist bei grenzüberschreitendem Handel und SIM-Karten-Tausch kein Verlass. (pte)
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