USB-Ladegerät überwacht kabellose Keyboards

Der "KeySweeper" sieht vielleicht aus wie ein etwas größeres USB-Ladegerät, ist aber ein Hacker-Gadget. Laut seinem Erfinder Samy Kamkar kann es jedes kabellose Keyboard von Microsoft abhören. [...]

KeySweeper nutzt dem Sicherheitsexperten zufolge eine Reihe von Schwachstellen aus, um jeden Tastenanschlag zu protokollieren. Zudem bietet KeySweeper umfassende Spionage-Möglichkeiten bis hin zur Live-Verfolgung mittels Web-Interface und funktioniert dank Akku auch ohne Netzanschluss.

Der KeySweeper kann laut Kamkar „drahtlos und passiv alle Tastenanschläge jedes kabellosen Microsoft-Keyboards in der Umgebung erschnüffeln, entschlüsseln, protokollieren und (via GSM) Bericht erstatten“. Möglich sind auch SMS-Benachrichtigungen bei bestimmten Eingaben wie Schlüsselwörtern oder der URL einer Bank. Er ist also quasi ein drahtloser Deluxe-Keylogger.

Das zugehörige Web-Tool wiederum erlaubt es, alle per KeySweeper ausspionierten Eingaben in Echtzeit mitzuverfolgen. Ein Akku hält den Betrieb aufrecht, wenn das Gerät von der Steckdose genommen wird. Dabei hat der Sicherheitsexperte das auf einem Arduino-Controller basierende Gadget nach eigenen Angaben in wenigen Tagen zusammengebastelt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Um die Keyboard-Spionage zu ermöglichen, setzt KeySweeper auf eine Reihe von Sicherheitslücken. Besonders wichtig ist dabei ein Problem mit zur Geräteidentifikation dienenden MAC-Adressen, das speziell Microsoft-Tastaturen betrifft. Denn Kamkar zufolge nutzen alle Keyboards der Herstellers MAC-Adressen, die das gleiche erste Byte haben.

Das macht es letztlich möglich, jeden Tastenanschlag eines Keyboards zu erkennen und zu entschlüsseln, ohne dessen genaue MAC-Adresse tatsächlich zu kennen. Dabei kosten die Teile für das Spionage-Gadget zusammen gerade einmal 80 Dollar – oder noch weniger, wenn man auf Luxus wie SMS-Benachrichtigungen verzichtet.

KeySweeper hat „bei einem brandneuen Keyboard funktioniert, das ich erst vor wenigen Wochen gekauft habe“, so Kamkar gegenüber VentureBeat. Er gibt sich zuversichtlich, dass das Spionage-Keyboard jedes Microsoft-Keyboard abhören kann, hat dies aber noch nicht getestet. Laut einem Unternehmenssprecher hat Microsoft bereits mit einer Untersuchung des Gadgets begonnen, berichtet das Technikportal „VentureBeat“. (pte)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*