User starren 60 Stunden pro Woche auf Displays

Über 60 Stunden pro Woche sehen Menschen auf Smartphone-Displays, TV- oder Computerbildschirme. Die seltenen Display-Pausen: Essen oder der Gang zur Toilette. [...]

Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie von Sight Care. Die digitalen Geräte beschleunigen und erleichtern Arbeiten des täglichen Lebens. „Viele Routinearbeiten im Beruf sowie auch im Privaten haben sich ins Netz verlagert“, erklärt Medienpsychologe Jo Groebel von der Business School Berlin Potsdam im Gespräch mit der Nachrichtenagentur pressetext.

Ein typischer „Bildschirm-Tag“ beginnt vor 7 Uhr morgens und endet nicht vor 22 Uhr abends. Egal ob Handy, Tablet, TV, Computer oder andere technische Spielerein – länger als die durchschnittliche Normal-Arbeitszeit von 40 Stunden befinden sich elektronische Geräte im Sichtfeld der User. „Wenn man dieses Pensum an Zeit beachtet, hat das einen großen und sehr schädlichen Einfluss auf die Sehkraft jedes einzelnen“, warnt Optiker Paul Surridge von Sight Care.

Die seltenen und kurzen Pausen, die User ihren Augen gewähren, sind Toilettengänge oder Mahlzeiten. Laut der Studie beenden Männer sowie Frauen das kontinuierliche Bildschirm-Starren etwa um 22:30 Uhr. Morgens wird die für die Augen ungesunde Aktivität fortgesetzt, denn für viele geht der erste Blick am Morgen auf das Smartphone-Display. „Die Display-Welt kann die reale Welt nicht ersetzen. Beispielsweise wird Cybersex für die Menschen nie so erfüllend sein wie realer Sex“, vergleicht Medienpsychologe Groebel.

In der Welt der Digitalisierung kommt die Gesellschaft nicht umhin, mehrere Stunden auf einen Bildschirm zu starren. Diese Skepsis gegenüber einer neuen Trendwelt ist jedoch bereits seit Jahrhunderten eine normale Entwicklung. „Nach der Einführung des Buches glaubte man auch die Gesellschaft würde verderben. Wenn heute aber jemand 60 Stunden auf ein Buch starrt, würde das keiner als krank bezeichnen“, scherzt Groebel.

User dürfen dennoch das Bewusstsein über die reale Welt nicht verlieren, unterstreicht Groebel. „Solange keine Symptome von Sucht oder Abhängigkeit zu erkennen sind und jeder User für sich das optimale Gleichgewicht zwischen digitaler und realer Welt findet, gibt es keinen Grund zur Sorge“, betont Groebel abschließend. (pte)


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