Social-Web-User behalten ihre Meinung zur Politik eher für sich, als sie auf Facebook zu posten. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des Georgia Institute of Technology. [...]
Ausnahmen werden hingegen gemacht, wenn sie mit politisch Gleichdenkenden geteilt werden können. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass politisch engagierte User, deren Facebook-Freunde jedoch zum Großteil anderer Gesinnung sind, die soziale Plattform schlichtweg weniger benutzen und lieber nichts sagen, als sich auf Debatten einzulassen. Jene, die ihre Meinung kundtun, werden meistens mit einem „Like“ belohnt.
Studienleiterin Catherine Grevet erklärt das „Homophilie“ genannte Phänomen so: „Menschen sind meistens mit denen befreundet, die ihre Werte und Interessen teilen. Das allerdings bedeutet auch, dass sie weniger mit jenen Online-Freunden interagieren, die eine andere Meinung vertreten.“ Das wird durch den von Facebook verwendeten Algorithmus noch verstärkt, der Beiträge von Freunden, mit denen der User oft kommuniziert, höher reiht.
In seltenen Fällen wird dennoch eine politische Diskussion vom Zaun gebrochen, die allerdings meistens damit endet, dass man sich am Schluss einig ist, dass man sich eben nicht einigen kann. Nur 18 Prozent der Social-Media-User ziehen dabei jedoch den finalen Schlussstrich und beenden die Online-Freundschaft aufgrund von politischen Differenzen. (pte)
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