Veraltete Technologie verzögert digitalen Wandel in der öffentlichen Verwaltung

Studie: Vier von fünf Führungskräften im öffentlichen Sektor in Europa sind zuversichtlich, die digitale Transformation bis 2021 umzusetzen, obwohl diese bislang nur zögerlich vorankommt. [...]

Veraltete Technologien hindern die öffentliche Hand daran, alle Vorteile der Digitalisierung zu nutzen. Das ist das Ergebnis einer unabhängigen Studie des Marktforschungsinstituts Censuswide im Auftrag von Fujitsu. Dennoch sind Führungskräfte im öffentlichen Sektor zuversichtlich, dass sie in einer zunehmend digitalisierten Welt erfolgreich sein werden.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Entscheider in der öffentlichen Verwaltung glaubt, dass ihre Organisation in vier Jahren nicht mehr in ihrer jetzigen Form existieren wird. 82 Prozent halten einen fundamentalen Wandel für notwendig, da die Digitalisierung wesentliche Änderungen der Abläufe in allen Bereichen vorantreibt.

93 Prozent der Befragten gaben an, dass sich ihre Einrichtungen wandeln müssen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Fast alle (96 Prozent) sind jedoch zuversichtlich, dass sie diese Herausforderung meistern werden. Tatsächlich zeigten sich nur 14 Prozent besorgt über Veränderungen durch die digitale Transformation. Und mehr als ein Viertel (26 Prozent) der befragten Führungskräfte bezeichnen sich als Vorreiter der Digitalisierung. Damit sind leitende Mitarbeiter im öffentlichen Sektor im Vergleich zu anderen Branchen besonders optimistisch.

In vielen Branchen wird die Digitalisierung durch den Wettbewerb der Unternehmen vorangetrieben. Im Gegensatz dazu sind im öffentlichen Sektor vor allem die Bürger die treibende Kraft hinter der digitalen Transformation. Ihre Erwartungen – und die von Unternehmen – führen dazu, dass die öffentliche Verwaltung Internet-basierte Services als zunehmend wichtig einschätzt. Auf die Frage, welche Organisationen in puncto Digitalisierung führend sind, nannten Entscheider der öffentlichen Hand vor allem „etablierte Unternehmen, die neu in den Sektor eintreten“, wie etwa Google und Amazon (33 Prozent).

Obwohl Organisationen im öffentlichen Sektor die digitale Transformation begrüßen, können sie diese noch nicht voll nutzen. Die Hälfte der befragten Entscheidungsträger glaubt, dass sie vor allem durch veraltete Technologien und Infrastrukturen daran gehindert werden, das volle Potenzial der Digitalisierung zu nutzen – so viele wie in keinem anderen Sektor. Weitere Hindernisse sind die unternehmensinterne Kultur und Angst vor Veränderung (43 Prozent) sowie die hohe Komplexität der Veränderung (32 Prozent).

Trotz dieser Herausforderungen unternehmen öffentliche Einrichtungen zahlreiche Anstrengungen, ihre Infrastruktur zu digitalisieren und modernisieren. Zwei Drittel (66 Prozent) haben bereits in neue Technologie investiert, und etwa ebenso viele (65 Prozent) haben ihre Geschäftsstrategie angepasst. Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Organisationen optimieren derzeit ihre Prozesse. 49 Prozent der Befragten halten „Investitionen in Innovation“ für den wichtigsten Erfolgsfaktor einer öffentlichen Institution in einer immer stärker digitalisierten Welt.

Dementsprechend ist auch Technologie ein zentraler Faktor für den Erfolg des öffentlichen Sektors. Dem stimmen 71 Prozent der Führungskräfte zu. Für ebenso viele (70 Prozent) ist zudem die Kollaboration mit Experten entscheidend. Zusammen mit ihnen kann der öffentliche Sektor eine gemeinsame Antwort auf die Veränderungen in der Branche finden. 43 Prozent haben bereits damit begonnen, strategische Partnerschaften zu formen. Die Entwicklung kann für viele der Befragten gar nicht schnell genug gehen: Trotz des bisherigen Fortschritts möchten 72 Prozent, dass ihre Organisationen den digitalen Wandel noch schneller vorantreiben.

Dazu Wilhelm Petersmann, Fujitsu, Vice President, Managing Director Austria & Switzerland: „Auch die Einrichtungen der Öffentlichen Hand befinden sich mitten in der Digitalen Transformation. Dabei werden sie stark von der Erwartungshaltung der Bürger und der Unternehmen getrieben, die eine einfache und effiziente Interaktion mit ihnen erwarten. Wie stark dieser Wandel ist, zeigt die Zahl von über 80 Prozent der befragten Verantwortlichen der Öffentlichen Hand, die einen fundamentalen Wandel ihrer Organisationen durch die Digitalisierung erwarten.“


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*