Verschlüsselung ist Chefsache

Bei der Frage, ob Unternehmen sensible Daten verschlüsseln, sind die Ergebnisse nicht nur zwischen den Branchen, sondern auch zwischen den Managern und den IT-Profis deutlich unterschiedlich. [...]

Business-Entscheider wollen sich mit der Verschlüsselung ihre Daten in erster Linie vor staatlicher und industrieller Spionage schützen sowie regulatorische Rechtssicherheit gewährleisten. (c) stock.adobe.com/Ummeya

Laut einer Umfrage, die das Datenverschlüsselungsunternehmen eperi im zweiten Quartal 2024 durchgeführt hat, ist die Verschlüsselung sensibler Daten mehrheitlich Chef-Sache. 87,5 Prozent der Business-Entscheider sind ausschlaggebend, wenn es um die Frage der Verschlüsselung von Unternehmensdaten geht.

„Die hohe Sensibilität im Management kann darauf zurückgeführt werden, dass die Verschlüsselung von Daten längst keine rein technische Maßnahme mehr ist“, sagt Andreas Steffen, CEO von eperi. „Den Unternehmen geht es um eine hohe Resilienz im Kampf gegen Cyberkriminalität, Wirtschaftsspionage sowie generell um den Datenschutz. Zudem hat die breite Diskussion um NIS2 und die darin verankerte persönliche Haftung der Geschäftsleitung für eine zusätzliche Sensibilisierung in der Führungsebene gesorgt.“

Manager und IT-Profis attestieren unterschiedliches Schutzniveau sensibler Daten

In der Umfrage geben sowohl Manager als auch IT-Profis an, dass die Unternehmen zu 86,5 Prozent Cloud-Dienste nutzen und/oder auf externe Rechenzentren (37,5 Prozent) zurückgreifen. Bei der Frage, ob die Unternehmen die sensiblen Daten verschlüsseln, sind die Ergebnisse nicht nur zwischen den Branchen, sondern auch zwischen den Managern und den IT-Profis deutlich unterschiedlich. Während Banken und Versicherungen mit 84,2 Prozent einen hohen Verschlüsselungsgrad sensibler Daten attestieren, sind es im Handel nur 37,5 Prozent. Auffällig ist die Diskrepanz zwischen Management und IT-Profis. Während 71 Prozent der Business-Entscheider angeben, alle sensiblen Daten im Unternehmen zu verschlüsseln, sind lediglich 64,3 der IT-Profis dieser Meinung.

„Die unterschiedliche Wahrnehmung zwischen den Managern und IT-Profis in der Frage, ob alle sensiblen Daten im Unternehmen verschlüsselt werden, ist eine gefährliche Situation, denn so entstehen Lücken im Datenschutz, die von Cyberkriminellen leicht ausgenutzt werden können oder die potenziell zu Problemen bei der Einhaltung gesetzlicher Regeln führen kann“, kommentiert Andreas Steffen.

Manager fürchten vor allem staatliche und industrielle Spionage

In der Frage, was sich das Management von einer Verschlüsselung sensibler Daten als Resultat verspricht, treten unterschiedliche Ziele und Motivationen zutage. 58 Prozent und damit der höchste Anteil der Business-Entscheider wollen mit der Verschlüsselung ihre Daten vor staatlicher und industrieller Spionage schützen. Etwas weniger, 48,9 Prozent der Manager, zielen mit der Verschlüsselung auf regulatorische Rechtssicherheit, beispielsweise für NIS2. Auffällig ist das Verhältnis zwischen Managern und IT-Profis, wenn es um die Abwehr der Cyberkriminalität geht: Während nur 50 Prozent der Manager mit der Verschlüsselung einen Schutz gegen die Cyberkriminalität erreichen wollen, attestieren die IT-Profis mit 60,7 Prozent der Kryptografie deutlich mehr Schutzpotenzial.


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