Verwirrung um Fahrerassistenzsysteme

Der US-Automobilklub AAA plädiert für international standardisiertere Bezeichnungen in der Industrie, denn man stelle fest, dass Fahrerassistenzsysteme wie die Einparkhilfe oder der Bremsassistent zu viele Bezeichnungen hätten. Das sei verwirrend und verhindere die Vergleichbarkeit. [...]

Wildwuchs bei den Bezeichnungen für Fahrerassistenzsysteme sorgt für Verwirrung. Ein Standard wäre schön.
Wildwuchs bei den Bezeichnungen für Fahrerassistenzsysteme sorgt für Verwirrung. Ein Standard wäre schön. (c) AAA

Wenn man die Werbung der Autohersteller lese und das Handbuch des eigenen Fahrzeugs studiere, fielen die unterschiedlichen Namen auf. Darunter leide die Vergleichbarkeit, konstatiert der US-Automobilklub American Automobile Association, kurz AAA.

Selbst Ingenieure verwirrt

Die AAA-Fahnder haben bei der Durchsicht der Beschreibungen von 34 Automarken, die in den USA verkauft werden, 40 verschiedene Bezeichnungen für den Bremsassistenten entdeckt, der bei drohender Gefahr eingreift, 20 für die adaptive Abstandskontrolle, die zu dichtes Auffahren verhindert, und 18 Bezeichnungen für das Spurhaltesystem. Ganz zu schweigen vom Fernlichtassistenten und einem System, das vor kreuzendem Verkehr warnt.

„Die unterschiedlichen Bezeichnungen verwirren sogar unsere Ingenieure“, klagt Greg Brannon, bei AAA Direktor Auto-Engineering und Industriebeziehungen. „Wie um alles in der Welt können wir dem Autokäufer sagen, worauf er beim Kauf eines Autos achten soll?“ Noch schlimmer werde es, wenn Hersteller mehrere Funktionen unter einen Oberbegriff fassen. Als Beispiel nennt er „AcuraWatch“, ein Begriff von Honda, der vier Assistenten einschließt.

Mitarbeit der Branche nötig

Um die Verwirrung zu beenden, hat die AAA eine Liste von Standard-Bezeichnungen für die Vielzahl an Fahrerassistenzsystemen erstellt und hofft, dass die Autoindustrie sie übernimmt. Sie könnten ihre Bezeichnungen ja behalten, gesteht der AAA. Doch um eine bessere Vergleichbarkeit sicherzustellen, sollten sie zusätzlich die Standardnamen verwenden. Dann könnten die Käufer besser verstehen, welche technischen Feinheiten in den Fahrzeugen stecken, für die sie sich interessieren.

„Unsere Namensliste mag noch nicht perfekt sein. Aber sie könnte ein Anfang sein“, so Brannon. Der AAA will die Liste Autoherstellern, Behörden und Politikern überstellen. Weil die Zahl der Assistenten immer größer werde und sich immer mehr Fahrer darauf verlassen, sei es wichtig, dass sie genau wissen, was die Systeme an Bord leisten, meint Brannon.

Bei einer Untersuchung des AAA im vergangenen November stellte sich heraus, dass viele Autofahrer die Fähigkeiten der Assistenzsysteme überschätzen. Rund 40 Prozent der Befragten gaben an, dass der Autopilot die Fähigkeit hat, das Auto im Wesentlichen allein zu fahren. Das zeige, dass Informationen über das Können der elektronischen Helfer wichtig seien.


Mehr Artikel

News

Jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel zwischen Hackern und Verteidigern

Sophos hat den umfangreichen Forschungsbericht „Pacific Rim“ veröffentlicht, der detailliert ein jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit mehreren staatlich unterstützten Cybercrime-Gruppierungen aus China beschreibt. Im Lauf der Auseinandersetzung entdeckte Sophos ein riesiges, gegnerisches Cybercrime-Ökosystem. […]

News

Salesforce kündigt autonome KI-Agenten an

Agentforce soll es Unternehmen ermöglichen, autonome KI-Agenten für zahlreiche Unternehmensfunktionen zu entwickeln und einzusetzen. So bearbeitet Agentforce beispielsweise selbstständig Kundenanliegen, qualifiziert Vertriebsleads und optimiert Marketingkampagnen. […]

News

Startschuss für neues Studium „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln

Mit einem fortschrittlichen Konzept und praxisnaher Ausrichtung ist der neue Bachelor-Studiengang „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln der Fachhochschule Wiener Neustadt erfolgreich gestartet. Unter der Leitung von Dominik Hölbling erwartet die Studierenden eine Ausbildung mit Schwerpunkt auf moderne Softwaretechnologien und innovative Digitalisierungslösungen. […]

News

Von Views zu Likes: Tipps, um die Zuschauer-Interaktion auf YouTube zu steigern

Bei YouTube ist die Zuschauerinteraktion ein entscheidendes Element für den Erfolg eines Kanals. Besonders im Jahr 2024 wird deutlich, dass Likes, Kommentare und Shares nicht nur für die Sichtbarkeit wichtig sind, sondern auch eine Schlüsselrolle im Algorithmus von YouTube spielen. Eine hohe Zuschauerbindung ist für Kanäle essenziell, um deren Inhalte optimal zu promoten. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*