Video-Chat: Software simuliert Blickkontakt

Dank einer neuen Software-Lösung ist es möglich, richtigen Blickkontakt während eines Video-Chats zu simulieren. Die Technologie ist an den Labors für Computergraphik der ETH Zürich entstanden und soll bei dem bis dato fehlenden Augenkontakt endgültig Abhilfe schaffen. [...]

Den Wissenschaftern zufolge resultiert das Problem daraus, dass die Gesprächsteilnehmer dazu neigen, auf das Video im Bildschirm anstatt direkt in die Kamera zu blicken. Die Software ist unter der Leitung von Markus Gross, Professor für Informatik an der ETH Zürich und Claudia Kuster, Doktorandin am Labor für Computergraphik, entwickelt worden. „Wir möchten Videokonferenzen einem realen Treffen so ähnlich wie möglich machen“, erklärt Kuster. Als Voraussetzung benötigt man nur Kinect, ein neues Kamerasystem, welches gleichzeitig Farb- und Tiefeninformation sammelt. Diese Software nutzt zusätzlich ein Programm, welches in der Lage ist, die Gesichter im Video in Echtzeit zu erkennen.

Die gewonnenen Bildinformationen werden von der Software weiterverarbeitet, damit das Gesicht vom Hintergrund gelöst sowie gedreht werden kann. Anschließend wird das gedrehte Bild an einer Stelle, die ähnliche Farbwerte aufweist, wieder eingefügt. Um das Fehlen von Bildbereichen und die Entstehung von Löchern zu verhindern, werden bei diesem Vorgang nur die Gesichter und nicht der Hintergrund bearbeitet. „Die Software lässt sich in wenigen Schritten auf den Benutzer einstellen und läuft sehr robust“, resümiert Kuster.

Bislang hat man komplexe Spiegelsysteme oder mehrere Kameras sowie eine spezielle Software gleichzeitig benötigt, um einen direkten Blickkontakt herstellen zu können. Dabei ist aber vor allem die Entwicklung vergleichbarer Systeme, die für den privaten Gebrauch geeignet sind, zu kurz gekommen. Das einzige Problemfeld, welches dieser innvotive Lösungsansatz noch in sich birgt, ist, dass die Gesichtserkennung der aktuellen Software-Version bei Brillenträgern nicht funktioniert. (pte)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*